Materialverhalten im Gebäudemassstab: Neue Skalierungen digitaler Architektur
Heftpreview Nach den formalen Experimenten zu Beginn der 1990er Jahre zeichnet sich heute eine technologische Basis des digitalen Bauens ab, wie sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr erträumt als verwirklicht wurde.
Mit dem 14 m hohen Urbachturm wurde an der Remstal Gartenschau 2019 das erste großmaßstäbliche Bauwerk gezeigt, das aus großflächigen, selbstgeformten Holzelementen besteht. Hierzu entwickelten die Institute für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung und für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen – beide Universität Stuttgart – ein neuartiges computerbasiertes Entwurfs- und Fertigungsverfahren, welches die formalen und insbesondere konstruktiven Möglichkeiten des Holzschwindens gezielt nutzt.
Auch wenn man derlei digitale Holzschalenkonstruktionen vielleicht zu kennen glaubt, so handelt es sich beim Urbachturm doch um etwas Neues: Zum Einsatz kommt ein Verfahren, welches auf dem seit der Antike bekannten physikalischen Prinzip des Holzschwinden basiert. Durch Verringerung des Feuchtigkeitsgehalts formen sich großflächige Brettschichtholzelemente (BSPH/CLT) quasi „von selbst“ und es entstehen – ohne zusätzliche aufwendige mechanische Bearbeitung – dreidimensional gekrümmte Bauteile.
Lesen Sie jetzt unseren ganzen Bericht zum digital-produzierten Turm in Norddeutschland, im neuen Heft: