Paris, Vorbild für die Stadt der Viertelstunde?
Das Wachstum der Großstadt wird im Zeitalter des Klimawandels und seiner katastrophalen Auswirkungen weitaus kritischer betrachtet als etwa in den 1990er-Jahren, als noch auf ein perfektes Netz urbaner Mobilität gesetzt wurde. Carlos Moreno, Professor an der Universität Sorbonne, befasst sich intensiv mit dem Konzept der Smart-City (das in Groningen und Utrecht bereits Standard ist) und versucht es den politischen Entscheidungsträgern Frankreichs nahezulegen, um einen nachhaltigeren Umgang mit der Stadtentwicklung voranzutreiben.
Sein Konzept stieß bei der sozialistischen Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo auf Widerhall. Bereits in den letzten sechs Jahren hatte sie eine intensive grüne Stadtumgestaltung eingeleitet, bei der nicht nur zahlreiche Fahrradwege an Stelle von Autofahrbahnen angelegt wurden, sondern auch ehemalige Kreisverkehre sich in fußgängerfreundliche Aufenthaltsorte verwandelten (wie die Place de la République, die Place de la Bastille und die Place de la Nation). Die ungewöhnlich konsequente Politikerin machte die Ideen Morenos zu ihrem Hauptversprechen für die Kommunalwahlen.
Mit dem Slogan „la ville du quart d’heure“ (Die Stadt der Viertelstunde), basierend auf Morenos Konzept des Chrono-Urbanismus (inspiriert von Jane Jacobs Living City), soll eine dezentralisierte Stadtorganisation umgesetzt werden, mit dem Ziel, alle notwendigen Bereiche des alltäglichen Lebens in 15 Minuten zu erreichen – wenn möglich mit dem Fahrrad. Dies betrifft Einkaufen, ärztliche Versorgung, Schule, Arbeit, Freizeit, Sport und Kultur.
Den ganzen Bericht aus Paris gibt es jetzt in der neuen Ausgabe zu lesen: