Future Talk

STEP 2025 Produktive Stadt. Das Bekenntnis zur Produktivität

Gewerbehof Seestadt, Wien © Wirtschaftsagentur Wien | alice-vis.com

In der neuen Leipzig-Charta 2020 wird die „produktive Stadt“ als eines von drei Schlüsselthemen der Zukunft festgelegt. Das 2017 erstellte Fachkonzept Produktive Stadt brachte der Stadt Wien eine Vorreiterstellung in Europa ein. Mit Michael Rosenberger, MA 18 Stadtentwicklung und Stadtplanung, waren wir hierzu im Gespräch.


Anteil der Betriebszonen am Stadtgebiet Wien

Anteil der Betriebszonen am Stadtgebiet Wien.

Rund fünf Prozent der Gesamtflächen Wiens sollen laut dem Fachkonzept STEP 2025 Produktive Stadt als Betriebsflächen gesichert werden. Was sind die Haupthebel, um dieses Ziel zu erreichen?

[Rosenberger]: Ein wichtiger Hebel ist das Fachkonzept selbst. Mittels Gemeinderatsbeschluss, Zonenabgrenzungen und Flächenwidmungs- und Bebauungsplänen wurde eine rechtliche Grundlage geschaffen, in deren Rahmen sich Betriebe möglichst gut entfalten können. Es werden operative Regeln etabliert, die abweichende Nutzungen in gewissen Zonen ausschließen und somit die Interessen und Anforderungen eines Gewerbe- oder Produktionsstandorts sichern. Hinzu kommt noch, dass weitere Gebiete für produktive Zwecke erschlossen wurden und werden, was Wien zusätzlich als produktiven Standort festigt.


Das Fachkonzept STEP 2025 wurde 2017 erstellt. Welche Maßnahmen wurden in den letzten sechs Jahren bereits umgesetzt und was steht noch aus bis 2025?

[Rosenberger]: Das Fachkonzept Produktive Stadt ist kein Maßnahmenplan, der in einem zeitlichen Rahmen abgearbeitet werden kann. Vielmehr handelt es sich um eine Grundeinstellung, ein Bekenntnis und ein Angebot, aber auch ein Regulativ, das die Qualitäten, Abläufe und Rechte von Gewerbe und Produktion in der Stadt absichern soll. Vor etwa 2015 hat kaum eine Auseinandersetzung mit städtischer Produktion stattgefunden und die Frage stand im Raum, ob industriell genutzte Gebiete in der Stadt erhalten oder umgewidmet werden sollen. Das Fachkonzept ist ein dauerhafter und langfristiger Prozess und hat hier klar die Erkenntnis gebracht, dass die Produktion eine willkommene Nutzungsart und ein Teil des städtischen Lebens ist, der einen wichtigen Grundstein für die Versorgung, Forschung und Entwicklung einer Stadt darstellt. Die Gebietsentwicklung solcher Gewerbezonen ist jetzt stringenter geregelt, was von den AkteurInnen positiv aufgenommen wurde. Ziel war hierbei neben der Sicherung der Nutzungsanforderungen für produktive Betriebe auch die Preisstabilisierung der Grundstücke, damit sie für die Betriebe leistbar bleiben. Für laufende Verbesserungen und Interessensvertretung in den Gewerbegebieten sorgen die Vienna Business Districts als Service-PartnerInnen direkt vor Ort, die bei Themen wie Energiewende, Elektrifizierung der Flotten oder Parkraumfragen unterstützen.


Michael Rosenberger © MA18

Michael Rosenberger © MA18

Welche Produktions- und Gewerbenutzungen bieten sich im Besonderen für eine Mischnutzung mit Wohnflächen an?

[Rosenberger]: Das Fachkonzept unterscheidet drei verschiedene Betriebszonen-Typen der Stadt Wien: industriell-gewerbliche Gebiete, gewerbliche Mischgebiete und integrierte Einzelstandorte. Den größten Teil der Wiener Betriebszonen beanspruchen...

Das ganze interview


 

Banner 5/2023

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter Anmeldung

Wir informieren Sie regelmäßig über Neuigkeiten zu Architektur- und Bauthemen, spannende Projekte sowie aktuelle Veranstaltungen in unserem Newsletter.

Als kleines Dankeschön für Ihre Newsletter-Anmeldung erhalten Sie kostenlos ein architektur.aktuell Special, das Sie nach Bestätigung der Anmeldung als PDF-Dokument herunterladen können.