Architektur mit Kinderaugen

Perspektivenwechsel

Archikidsworkshop "Architektur - die dritte Haut" © Sina Kordnejhad, Architekturzentrum Wien

Mit Kindern und Jugendlichen über Architektur zu sprechen, ist bereichernd. Kinder und Jugendliche nehmen Architektur nicht bewusst wahr. Wenn wir sie allerdings darauf aufmerksam machen, was alles dazugehört und wie es auf sie einwirkt, verstehen sie, welchen großen Einfluss die gebaute Umwelt auf ihr Leben hat und dass sie diesem zumindest als NutzerInnen nicht entrinnen können. Dann kommen Antworten. Spannende Antworten, die darüber hinaus eine gute Gelegenheit bieten, Erlerntes und Vertrautes zu hinterfragen.


Mehrmals konnte ich erfahren, dass junge Menschen Neubauten unvoreingenommener begegnen als ältere. Da war die Donaucity nicht „unwohnlich“ und „wenig urban“, sondern einfach „cool“, und sie genossen es, dass es keine Autos gibt. Ähnliches passierte bezüglich des Departmentgebäudes von Peter Cook am Gelände der neuen WU. Bei allen Diskussionen darüber, welchen Zweck die Holzlamellen am Gebäude erfüllen sollen, ob sie ein Symbol für die „neue nachhaltige Bauweise“ seien, fand ein Schüler die für mich treffenden Worte: „Die Holzlamellen sind der Dreitagebart des Gebäudes, das gewisse Etwas.“

In der Debatte bezüglich Wohntypologien geben Kinder und Jugendliche Mut, denn eine Vorliebe für das Einfamilienhaus bekommt man von ihnen selten zu hören. Häufiger sagen sie, der Vorteil von dichten Wohnbebauungen sei, dass man mehr Freunde in unmittelbarer Nähe zum Spielen hätte. Das Architekturzentrum Wien bietet fünf Stadtexkursionen für SchülerInnen an, die sich unterschiedlichen Themen widmen: dem Wiener Wohnbau in „Wohnen – sozial und individuell“, unseren Einkaufswelten in „Die unbewusste Verführung“, der Art, wie Gebäude als Imageträger dienen in „Da schau her!“, der historischen Entwicklung in „Die Wiener Ringstraße“ sowie den neuen Arbeits- und Lernwelten in „Studieren und arbeiten am Campus“ der neuen Wirtschaftsuniversität. Nach diesen Touren ist der Blick der Kinder und Jugendlichen geschärft. Beispielsweise achten sie nach der „unbewussten Verführung“ vermehrt dar auf, wie gebaut wird und wie damit Produkte inszeniert werden, um sie zum Einkaufen zu verführen. Nach der Wohnen-Tour wird ihnen klarer, wie sehr sich Wohnverhältnisse gewandelt haben und dass man häufig erst dann merkt, dass ein Park gefehlt hat, wenn er da ist. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Vermittlungsangebots sind die Workshops...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 1-2/2024. Der Volltext ist ab Seite 42 zu finden.


 

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