POS architekten ZT gmbh
Um unsere ARCHITECTS besser kennenzulernen, haben wir mit ihnen ein kurzes Interview geführt. Weil wir Architektinnen und Architekten in den Mittelpunkt stellen!
(1) Ist Architektur tot?
Ursula Schneider: Bisher wenig, da wir ausreichend laufende Aufträge bearbeiten konnten. Es wurden in den letzten zwei Jahren jedoch der Ukraine Krieg und die Knappheit der Güter könnte auch zu einem Entwicklungsschub in Richtung Energieautonomie, Reuse, Recycling, lokaler Wertschöpfung und Veränderung der Preisstruktur führen. Dass alle nun selbstverständlich im Home Office arbeiten können, ist ein Fortschritt. Darüber hinaus ist es sehr hilfreich und zeitsparend, dass Meetings, Vorträge und Symposien vermehrt digital verfolgt werden können.
(2) Nachhaltiges Bauen! Rettung unserer Zukunft?
Ursula Schneider: Derzeit wird der Bereich Nachhaltigkeit nur tangiert, vor allem der Bereich Material und Kreislauffähigkeit, weil unser Rechts- und Wirtschaftssystem nachhaltiges Bauen nicht unterstützt. Viel zu holen wäre bei der Suffizienz und bei der Mobilität. Räume die zu 40- 80 % der Zeit leer stehen besser nutzen. Weniger konditionierten Raum beanspruchen. Sanieren, Nawaro-, Reuse- und Erneuerbaren Offensive. Modal Split total umstellen.
(3) Architektur. Handeln zwischen Behörden und Politikum
Ursula Schneider: Zum Thema klimaschädigende Förderungen gibt es ein umfangreiches Forschungsprojekt (nicht von uns), Einfamilienhäuser werden heute noch beworben, auch von Architekturmedien und Preisen, Landgemeinden stufen die Widmungen ihres Baulandes hinunter statt hinauf, damit die (Speckgürtel)bewohnerInnen ausreichend Platz behalten, wenn aufgezont wird, dann ohne den Mehrwert abzuschöpfen, die Raumordnung liegt nach wie vor danieder, für Leerstände gibt es immer noch keine Abgabe, CO2 wird bei weitem nicht ausreichend bepreist, Arbeit ist immer noch stärker belastet als Material, es ist immer noch nicht vorgeschrieben, wieviel Strom oder Energie pro m2 Baugrund erzeugt werden muss, unabhängig von der Bebauungsform.
(4) Eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bauträgern und Bauträgerinnen erkennt man an...
Ursula Schneider: am Ergebnis
(5) Medien & Architektur
Ursula Schneider: Die Zusammenarbeit mit Architekturfotografen ist extrem wichtig, wir verkaufen uns über Fotos. Wir haben eine eigene kleine PR Abteilung.
(6) Wohnen & Architektur
Ursula Schneider: Ich bewohne eine 60 m² Wohnung in einem von POS architekten geplanten Baugruppenhaus in der Seestadt. Gestaltete Umwelt ist mir wichtig, aber genauso wichtig ist das soziale Umfeld, die Möglichkeit einfach und rasch ins Grüne zu kommen und an den öffentlichen Verkehr angebunden zu sein, da ich kein Auto habe.
Design: ich lebe mit Design Einzelstücken aus dem familiären Bestand, mit 40 Jahre alten IVAR regalen und GEA Bett. Die Fronten meiner Küche und Kästen sind von einem lokalen Produkt Designer entworfen und gefertigt.