Österreichischer Stahlbaupreis 2021
Ziel ist es, durch die Prämierung herausragender Projekte das architektonische und technische Potenzial sowie die Vielseitigkeit des Stahlbaus aufzuzeigen. Eine hochkarätige Jury, zusammengesetzt aus Arch. DI Thomas Hoppe, Arch. DI Dieter Wallmann, Univ. Prof. DI Dr. Josef Fink, Chefredakteur Thomas Pöll sowie Präsident Arno Sorger kürte die heurigen Siegerprojekte. Insgesamt wurden drei Preise vergeben.
Während zum einen die Stadtbahnbrücke in Stuttgart sowie das Projekt Liechtensteinklamm-Helix in der Kategorie Infrastruktur überzeugen konnten, bestach zum anderen das Projekt Heartspace University of Sheffield in der Kategorie Hochbau. Netzbogenbrücken werden selten ausgeführt, aber sie sind ideal für den Einsatz des Baustoffs Stahl. Dies beweist klar die Stadtbahnbrücke Stuttgart: In ihrer klaren Konstruktionsart ist der Kräfteverlauf selbst für Laien transparent ablesbar, als architektonisch große Geste fügt sich die Netzbogenbrücke harmonisch in ihre Umgebung ein. Der Stahlbau wurde von MCE GmbH / Haslinger GmbH umgesetzt, für die Planung waren schlaich bergermann partner zuständig.
Ebenso in der Kategorie Infrastruktur überzeugte das Projekt Helix-Liechtensteinklamm in der hervorragenden Ausführung des spiralförmigen Fußgängerabstiegs in eine Klamm zur Erschließung eines Naturdenkmals. „Die Fertigung und Montage erforderte hohe Qualität der planenden Büros und ausführenden Firmen. Der gewählte wetterfeste Stahl wird hier idealtypisch eingesetzt. Durch die Situierung der Spirale abseits der Felswände wird ein einmaliges Erlebnis für die Besucher und Besucherinnen gesichert und gleichzeitig eine räumliche Skulptur geschaffen." Der Stahlbau wurde vom Hauptunternehmer HTB Baugesellschaft mbH sowie vom Subunternehmer SFL engineering realisiert. Für die Planung waren aste-weissteiner zt gmbh und Architekt Hubert Schlögl zuständig.
Als Gewinner der Kategorie Hochbau beweist das Projekt Heartspace, University of Sheffield, wie im historischen Bestand behutsam mit Stahl und Glas modern eingegriffen werden kann, ohne dabei mit der bestehenden Substanz in Konkurrenz zu treten. Harmonisch fügt sich das freischwingende Dach ein, ruht sanft auf der filigranen Stahlkonstruktion. „Die ‚Baumstützen‘ können nur in Stahl so schlank und feingliedrig gelöst werden. Die stahlbautechnischen Details, besonders in den komplexen Knotenlösungen, zeugen von hoher Planungs- und Fertigungskompetenz und bilden gemeinsam mit den sauber gelösten Anschlüssen an den Altbau ein einheitliches Ganzes.“ Der Stahlbau wurde von Waagner Biro steel & glass GmbH umgesetzt, für die Planung waren Bond Bryan Architects zuständig.