hirner & riehl architekten und stadtplaner

Haus St. Wunibald, Benediktinerabtei Plankstetten, Berching

hirner & riehl architekten und stadtplaner, Haus St. Wunibald, Benediktinerabtei Plankstetten, Berching, Deutschland © Sebastian Schels

2012 beauftragte die Benediktinerabtei Plankstetten das Münchner Büro hirner & riehl architekten und stadtplaner mit dem zweiten Bauabschnitt der Generalsanierung des Klosters. Dabei stand neben der besseren Orientierung in den Gebäuden, die Unterbringung und Versorgung der Klostergäste im Vordergrund.


 

Behutsame Sanierung

Bereits vor 25 Jahren begann die Sanierung der historischen und denkmalgeschützten Klostergebäude. Sie erstreckt sich über mehrere Bauabschnitte. Nachdem im Vorfeld der Kernbereich des Klosters mit dem Konvent der Klosterbrüder saniert wurde, beauftragte die Benediktinerabtei hirner & riehl architekten und stadtplaner 2012 mit dem zweiten Bauabschnitt der Generalsanierung. Als erste Maßnahme planten die Architekten im Westen des Geländes ein zeitgemäßes Seminargebäude. Der Neubau, der dem heiligen Wunibald als Namenspatron gewidmet ist, fasst neben dem Bereich für die Gäste einen Kindergarten sowie Räume für die Pfarrverwaltung zusammen. Die Einbindung des dreigeschossigen Neubaus in das historische Klosterensemble wurde strengstens nach den Auflagen der Denkmalschutzbehörde konzipiert. Der zurückhaltende Baukörper schiebt sich in den angrenzenden Hang und ist mit dem Bestandsbau über ein neues Untergeschoss verbunden. Hier befindet sich neben der Gebäudetechnik auch die Küche der Klosterschenke. Das Sockelgeschoss dient dazu, den steilen Hang zu stabilisieren und dadurch die historischen Bauten zu schützen.

hirner & riehl architekten und stadtplaner, Haus St. Wunibald, Benediktinerabtei Plankstetten, Berching, Deutschland © Sebastian Schels

Haus St. Wunibald, Benediktinerabtei Plankstetten, Berching © Sebastian Schels

Ressourcenstrategie: lokal

Neben der Einhaltung des Passivhausstandards sollten möglichst CO2-neutrale Baustoffe aus regionaler Herstellung verwendet werden. Die Planer schlugen eine Holzständerkonstruktion vor. Die im Klosterwald geschlagenen und im Sägewerk zugesägten Baumstämme wurden von einer nahegelegenen Zimmerei verarbeitet und direkt vor Ort eingebaut. Ursprünglich wollten die Architekten mit Lehm bauen.

Wir wissen, dass die Zementherstellung für acht Prozent der Treibhausgasemission weltweit verantwortlich ist. Wir als Architekten haben eine gesellschaftliche Verantwortung und müssen so klimaschonend wie möglich bauen.

Robert Härtl, Projektleiter

Dann entdeckten sie durch Zufall in einer Fachzeitschrift ein Strohhaus, das sie begeisterte. Somit wurde Stroh aus den ökologisch bewirtschafteten Feldern des Klostergutes für die Dämmung der Wände verwendet. Für die Baustrohballen wurde langhalmiges Getreidestroh aus Weizen und Roggen verarbeitet. Die Herstellung der Strohdämmballen verbraucht nur minimale Energiemengen, dämmt hervorragend und lagert für die gesamte Nutzungsdauer CO2 im Gebäude ein. Darüber hinaus stellt die Verwendung des regionalen Baustoffs kurze Transportwege mit entsprechender Klimabilanz sicher.

Neue Wege mit Stroh

Die Baubranche sucht schon lange nach dringend notwendigen Antworten auf die Klimakrise. Ein wesentlicher Anteil aller Treibhausgase entsteht durch den Gebäudesektor. 

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hirner & riehl architekten und stadtplaner, Haus St. Wunibald, Benediktinerabtei Plankstetten, Berching, Deutschland © Sebastian Schels

Neben den Bereichen für die Gäste sind auch ein Kindergarten sowie Räume für die Pfarrverwaltung untergebracht. © Sebastian Schels

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