BIG | Bjarke Ingels Group

Hôtel des Horlogers, Le Brassus, Schweiz

BIG | Bjarke Ingels Group, Hôtel des Horlogers, Le Brassus, Schweiz © Maris Mezulis

Das neueste, mit viel lokalem Holz materialisierte Projekt von BIG im Schweizer Jura integriert sich sorgsam in die waldreiche Landschaft des waadtländischen Vallée de Joux. Damit nimmt sich die nachhaltige Architektur den regionalen Ressourcen an, gleichzeitig setzt sie einen qualitätvollen baulichen Akzent in einer Gegend, in der der Tourismus eine zentrale Rolle spielt.


 

Schichtungen

Nachdem 2018 der Spatenstich erfolgte, nahm das auf rund tausend Metern gelegene Hôtel des Horlogers im Juni feierlich seinen Betrieb auf. Das 4-Sterne-Hotel, das einen Komplex aus dem Jahr 1857 ersetzte, besteht aus fünf horizontalen Trakten. Sie sind leicht geneigt und verschoben zueinander angeordnet, sodass sie in Zickzacklinie verlaufend eine Art Rampe bilden. Es bietet neben 50 Suites und Zimmern auch Restaurants, eine Bar, Seminarräume und einen Wellness- und Fitnessbereich. Die Geschossfläche umfasst 6300 m2, das Volumen hingegen rund 30.000 m3. Ist die durch Lamellen und große Glaspartien teils transparent wirkende Architektur respektvoll und passend in die Landschaft gesetzt, so achtet sie auch die Natur: Das nach Minergie-ECO zertifizierte Hotel besteht primär aus Holz und Stein aus der unmittelbaren Umgebung, und wird mit Holz beheizt.

BIG | Bjarke Ingels Group, Hôtel des Horlogers, Le Brassus, Schweiz © Christophe Voisin

Schlicht, hell und ruhig, aber auch nachhaltig präsentiert sich das Hotel innen, wie hier in der Lobby. © Christophe Voisin

Il faut cultiver notre jardin

Davon schrieb der französische Philosoph Voltaire in seiner satirischen Novelle „Candide oder der Optimismus“. Es ist ein Satz, der auch die nachhaltige Philosophie des Hôtel des Horlogers treffend umschreibt, denn das kulinarische Angebot definiert sich durch regionale Produkte. Emmanuel Renaut, der Drei-Michelin-Sterne-Koch in Le Brassus, kreiert die meisten seiner Menüs als Hommage an die Landschaften im Vallée de Joux. Daher stammen die preislich moderaten Speisen und Getränke, die gerade auch die Einheimischen ansprechen sollen, zu 70 Prozent von verschiedenen lokalen Anbietern. Der Gemüse- und Kräutergarten befindet sich direkt hinter dem Hotel, der Fisch kommt aus dem nahen Lac Joux oder aus dem Genfersee. Dem Klima tut es gut und zugleich stellt es eine Strategie dar, um im Hochtal einen authentischen Tourismus mit Zukunft zu betreiben.

BIG | Bjarke Ingels Group, Hôtel des Horlogers, Le Brassus, Schweiz © Christophe Voisin

Das preislich moderate Restaurant soll gerade auch die Einheimischen ansprechen. © Christophe Voisin

Assoziationen

Der Neubau spricht mit seinem Konzept allerdings nicht nur Kulinarik- und Naturfreunde an, denn den Auftrag an die Bjarke Ingels Group gab ja Audemars Piguet. Uhren finden sich kaum, doch das Hotel besticht ebenso durch eine hohe und unprätentiöse Qualität wie die technischen Erzeugnisse aus der Manufaktur, die noch immer im Dorf angesiedelt ist. Schlicht, aber nachhaltig präsentiert sich das Unternehmen zudem nicht nur außen, sondern auch im Innern: Pierre Minassian von AUM gestaltete das Design, das sich – im positiven Sinne – bescheiden und teils fast schon minimalistisch gibt. Eine unaufgeregte Farbpalette, die sich der Natur und Stimmung des Juraraums annimmt, ...

 

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BIG | Bjarke Ingels Group, Hôtel des Horlogers, Le Brassus, Schweiz © Christophe Voisin

Suiten und Zimmer öffnen mit bodentiefen, großformatigen Fenstern den Blick nach draußen. © Christophe Voisin

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