La Vetrina dell’Ingegno, Udine © Massimo Crivellari

Im Herzen der industriell geprägten Stadt Udine im Nordosten Italiens hat der örtliche Industrieverband einen Turm aus dem 13. Jahrhundert wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das historische Bauwerk beherbergt nicht nur eine multimediale Ausstellung, die jedes Jahr lokalen Unternehmen gewidmet ist, sondern bildet zusammen mit dem neu errichteten Bauwerk einen kulturellen Mittelpunkt für die gesamte Gemeinde.


Als eine der ersten Städte Europas, die Ende des 19. Jahrhunderts über eine öffentliche elektrische Beleuchtung verfügten – dank der von Arturo Malignani entwickelten Glühlampentechnologie, der das Patent später an Thomas Alva Edison verkaufte –, verfügt Udine seit Dezember 2022 über ein neues Ausstellungs-, Bildungs- und Schulungszentrum mit dem Namen La Vetrina dell’ingegno (Schaufenster des Einfallsreichtums). In der Nähe des Zentrums der friaulischen Gemeinde wurde der Torre di Santa Maria, ein Turm aus dem 13. Jahrhundert, durch ein kulturelles Programm erweitert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Gefördert und finanziert wurde das Vorhaben durch einen Verein (die ArbeiterInnenorganisation Confindustria Udine), in dem Industrieunternehmen des Gebiets zusammengeschlossen sind: Ihm ist es zu verdanken, dass das hoch aufragende Bauwerk aus dem Jahr 1295 nach jahrelanger Schließung restauriert und reaktiviert werden konnte. Seit jeher gilt der Torre die Santa Maria als eines der architektonischen Wahrzeichen der Stadt. Er wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und schließlich auch an den angrenzenden Palazzo Torriani angebaut, der seit langem der Sitz der Confindustria Udine ist.

La Vetrina dell’Ingegno, Udine © Massimo Crivellari

Der Torre di Santa Maria wurde durch einen modernen Erschließungsturm und einen eingeschossigen Neubau ergänzt.
© Massimo Crivellari

Mit der Realisierung von La Vetrina dell’ingegno wurde im Jahr 2017 Alessandro Verona Studio beauftragt. Vorgabe war, über eine simple Restaurierung, Sanierung und Beseitigung der architektonischen Barrieren, die den Zugang zum Turm beschränkten, hinauszugehen. So umfassten die Maßnahmen auch einen Neubau und die Einrichtung der Innenräume, die durch ad hoc entworfene Lösungen vereinheitlicht wurden. „Das Projekt ist aus der Entwicklung eines soliden und qualifizierten Kulturprojekts entstanden, das die Geschichte der Confindustria Udine erzählen und die starken Verbindungen zwischen den lokalen Unternehmen und dem Umfeld hervorheben soll“, erläutert der Architekt, dessen Studio sich unweit des Torre di Santa Maria befindet. Als Antwort auf den Wunsch des Auftraggebers, ein innovatives Ausstellungskonzept zu entwickeln, das dazu beitragen sollte, das öffentliche Image der Stadt neu zu definieren, betonte der Architekt von Anfang an den Bedarf an zusätzlichen Räumen. Der Turm allein hätte nicht ausgereicht, um alle geplanten Funktionen zu erfüllen, angefangen bei der ehrgeizigsten: einer neuen Generation ein erzählerisches Instrument zu bieten, das in der Lage ist, einem breiten und heterogenen Publikum die Erfolge, Erinnerungen und ProtagonistInnen der lokalen industriellen Kultur zu präsentieren...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 9/2023. Der Volltext ist ab Seite 94 zu finden.


La Vetrina dell'Ingegno:

La Vetrina dell’Ingegno, Udine © Massimo Crivellari

Die Wand, die ehemals den Innenhof umgab, fungiert nun als eine Innenwand.
© Massimo Crivellari

La Vetrina dell’Ingegno, Udine © Massimo Crivellari

Die technischen Installationen sind in den Wandvorsprüngen verborgen.
© Massimo Crivellari

La Vetrina dell’Ingegno, Udine © Massimo Crivellari

Die Ausstellung erstreckt sich über die Eingangshalle sowie über die fünf Ebenen des Turms.
© Massimo Crivellari

La Vetrina dell’Ingegno, Udine © Massimo Crivellari

Großzügige Glasflächen ermöglichen es, die Räumlichkeiten verschmelzen zu lassen.
© Massimo Crivellari

La Vetrina dell’Ingegno, Udine © Massimo Crivellari

Alt und Neu trifft gekonnt aufeinander und schafft eine moderne Atmosphäre.
© Massimo Crivellari


 


 

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