Atelier 17c architectes, Logistikhalle ÖkoFEN © Charly Broyez

Der neue hölzerne Firmensitz der französischen Filiale von ÖkoFEN hebt sich wie ein Lichtblick von der tristen Industriezone am Stadtrand von Chambéry ab. In diesem Junkspace-Kontext, in dem die Big Box den Ton angibt – um Rem Koolhaas’ legendäre Theorie aufzugreifen – herrscht, wie in den meisten Peripheriezonen, ein additives Kumulationsprinzip ohne Rücksicht auf die benachbarten Bauten und die Umgebung. Genau darin unterscheidet sich der Bau von Atelier 17c architectes, denn er ist nicht hermetisch in sich geschlossen, sondern hat durch seine offene räumliche Disposition und Materialität einen starken Bezug zur Landschaft.

Atelier 17c architectes, Logistikhalle ÖkoFEN © Charly Broyez

Die Dachkonstruktion wurde mit Hilfe eines feingliedrigen, statisch optimierten Holzfachwerks ausgeführt.
© Charly Broyez

Vor dem Neubau war die Filiale der österreichischen Pellet-Firma ebenfalls in einer solchen Box untergebracht, ein paar hundert Meter weiter entfernt. Aufgrund der großen Nachfrage nach Pelletheizungen wurde zuerst ein Ausbau und schließlich ein Neubau anvisiert, da die Filiale ein noch unverbautes Grundstück am Rande der Industriezone erwerben konnte. Die beauftragten ArchitektInnen schlugen eine Zweiteilung des Baukörpers vor, einerseits um Tageslicht in die Büros zu bringen, andererseits um einen geschützten, grünen Innenhof zu generieren, der sich zum Feuchtgebiet der umgebenden Flusslandschaft und zu den dahinterliegenden Bergen öffnet. Vor dem Eingang sind Parkplätze angelegt, die mit dem Gelände sanft zum Tal abfallen. All dies, während die schwarze Nachbarbox sich eine künstliche Ebene geschaffen hat, ohne Rücksicht auf das Gefälle und den sensibleren Umgang des ÖkoFEN-Gebäudes mit dem Terrain – ein Zeugnis für die Absurdität des Fehlens jeglicher Richtlinien.

Atelier 17c architectes, Logistikhalle ÖkoFEN © Charly Broyez

Die lichtdurchströmten Arbeitsbereiche schaffen optimale Bedingungen für die Angestellten.
© Charly Broyez

Der allseitig mit vertikalen Douglasien-Latten verschalte Firmensitz strahlt durch seine Materialität und seinen starken Landschaftsbezug eine ökologische Haltung aus, die das Produkt des Unternehmens und das Engagement von Thomas Perrissin, dem Direktor der Filiale, widerspiegelt. Architektonisch gesehen bildet das Ensemble ein Raumkontinuum mit einer einheitlichen Materialität und Formensprache, wobei durch die Aufgliederung in unterschiedliche Gebäudeteile mit variablen Höhen durchaus differenzierte Raumsituationen entstehen. Der vordere, zweigeschossige Baukörper... mehr Details in unserer Maiausgabe!


 


 

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