Modular Research Center © Alex Shoots Buildings

Das modulare Forschungszentrum des Architekturbüros Chybik + Kristof wurde von KOMA Modular in Auftrag gegeben. Sie sind die führenden tschechischen Hersteller von vorgefertigten Bausystemen, was sich auch in der umgesetzten Architektur ablesen lässt.


Wenn man an dem Produktions- und Bürokomplex KOMA in Vizovice im Südosten der Tschechischen Republik vorbeigeht, lässt sich der Schwerpunkt für modulare Bauweisen gleich erkennen, ganz ohne das Gebäude zu betreten. Der sich davor ausdehnende, einladende Platz wird von zwei größeren rechteckigen Gebäuden begrenzt. Eines davon beherbergt eine Cafeteria, das andere ist der tschechische Expo-Pavillon, der sich direkt gegenüber der Produktionshalle befindet. In der Mitte zwischen diesen zwei Bauten gelegen, begrenzt ein eingeschossiges Gebäude das Ende des Platzes, aus dem zwei unregelmäßige, pyramidenförmige Gebilde herausragen: das Modular Research Center. Mit dem polygonalen Grundriss, den unterschiedlichen, begrünten Dachflächen und den Aluminiumpyramiden, die als Oberlichter funktionieren, zeichnet es sich durch eine sehr individuelle Formensprache aus. Die bestehenden Produktionsanlagen von KOMA sind optimal in die Platzgestaltung integriert, die so eine direkte Verbindung zur städtebaulichen Umwelt ermöglicht. Der einladende Charakter wird hier mit Hilfe einer Komposition aus weißen Betonfertigteilen erzeugt, die aus dem Boden zu wachsen scheinen. Auf diese Weise wurde eine Art Auditorium geschaffen, das in einem schwachen Winkel zum Research Center abfällt und einen idealen Ort für Konzerte, Festivals und Freiluftkinos bietet, die hier seit der Fertigstellung regelmäßig stattfinden.

Modular Research Center © Jesús Granada

Die Komposition aus weißen Betonfertigteilen ergänzt den Vorplatz und schafft eine Art Auditorium.
© Jesús Granada

Das horizontale Gebäude strahlt Zurückhaltung aus und wurde materiell recht stringent umgesetzt. Eine Ausnahme bilden die beiden silbernen geometrischen Formen am Dach. Sie wirken harmonisch, ohne den Maßstab zu sprengen. Der architektonische Reiz liegt vor allem in der Verspieltheit: Wie eine Gruppe von kleinen Eisbergen, die von azentrischen Sturzbächen zusammengeführt wurden, fügt sich das Gebäude zusammen. Horizontale sowie vertikale Sprünge verleihen ihm eine beinahe organische Qualität und lassen schnell erkennen, dass es sich hier um modulare Architektur handelt. Vier trapezförmige Container, welche die ArchitektInnen zuvor für den Investor entworfen hatten, dienen als tragende Struktur und wurden durch zwei Halbmodule ergänzt. Der Raum zwischen ihnen wird durch flache und konische Dachmodule, aber auch durch Bodenmodule in unterschiedlichen Höhen definiert.

Der Innenraum zeigt einen großzügigen, lichtdurchfluteten Freiraum, der sich konisch zu den Oberlichten hin öffnet und so der Kreativität und der Innovation gewidmet ist. Derzeit finden sich hier zwölf Arbeitsinseln für ExpertInnen, die sich mit der Entwicklung und Konstruktion modularer Architektur befassen. Sie können flexibel in einen Vortragsraum oder eine Werkstatt umgewandelt werden. Modularität kennzeichnet auch die Büromöbel: ... mehr dazu in der Ausgabe!

Modular Research Center © Alex Shoots Buildings

Horizontale sowie vertikale Sprünge verleihen dem Gebäude eine organische Qualität.
© Alex Shoots Buildings

Modular Research Center © Alex Shoots Buildings

Der lichtdurchflutete Innenraum öffnet sich konisch zu Oberlichtern.
© Alex Shoots Buildings

Modular Research Center © Alex Shoots Buildings

Als Hauptmaterial wurde Aluminium aus lokaler Produktion gewählt.
© Alex Shoots Buildings


 


 

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