Mulderblauw architecten und Paul de Ruiter Architects

QO Hotel, Amsterdam

Im neu entwickelten Amstelkwartier schafft ein Hotel eine städtebaulich intelligent eingefügte Landmarke und überzeugt gleichzeitig durch eine hohe Nachhaltigkeit. Eine wichtige Rolle spielt dabei die elegant abgerundete Glasfassade, die mit ihren verschiebbaren Sonnenschutzelementen flexibel auf die An- bzw. Abwesenheit der Gäste reagiert. Weiter optimiert wird die Energiebilanz durch die Umsetzung geschlossener Kreisläufe bezüglich Energie, Wasser, Abfall und Material.


 

Eine intelligente Antwort auf das gestiegene Umweltbewusstsein bietet das nach Plänen von Mulderblauw architecten und Paul de Ruiter Architects fertiggestellte Hotel QO Amsterdam, das 2019 als eines der ersten Hotels in Europa mit dem LEED-Label in Platin zertifiziert wurde. Der elegant detaillierte Neubau stellt hinter seiner intelligent konzipierten Klimafassade 288 Zimmer zur Verfügung und integriert gleichzeitig ein öffentlich nutzbares Restaurant im Erdgeschoss, einen Tagungsbereich sowie ein Fitness-Studio mit Panoramablick und angrenzender Bar in den beiden oberen Geschossen.

Ein wichtiger Aspekt bei der Planung des 21-geschossigen Vier-Sterne-Hotels war die Lage des Gebäudes im Übergang zwischen der östlich direkt angrenzenden Metro-Station und dem westlich auf einem ehemaligen Industriegebiet neu entwickelten Amstelkwartier, wo bis 2024 rund 3.000 neue Wohnungen entstehen sollen. Ausgehend von diesen städtebaulichen Rahmenbedingungen und unter Ausnutzung der eng gefassten Vorgaben bezüglich Form und Bebauungshöhe entwickelten die Planer einen 75 Meter hoch aufsteigenden Turm mit teilweise abgerundeten Kanten, der mit seinen unterschiedlichen Ansichten das umgebende Stadtbild prägt. 

Optisch hervorgehoben wird die spannungsreiche Gebäudefigur durch ihre streng gerasterte, dabei pixelhaft strukturierte Außenhülle. Ein wichtiges Element innerhalb der Fassade sind die vorgesetzten, direkt an die Gebäudesteuerung angebundenen Schiebeläden aus goldfarben eloxiertem Stahl. Die hochisolierenden Läden sind in geschlossenem Zustand unsichtbar im Innenraum der Aluminiumpaneele angeordnet und verfahren bei Abwesenheit der Gäste und in Abhängigkeit von der Witterung seitlich über die gesamte Fensterbreite.

Je nach Wetter und Ausrichtung werden die Zimmer in dieser Zeit in der Regel verschattet, um so sommerliche Überhitzung oder winterlichen Wärmeverlust zu vermeiden.

Paul de Ruiter

 

Mulderblauw architecten und Paul de Ruiter Architects, QO Hotel, Amsterdam © Muriel Janssen

Großen Wert legten die Planer außerdem auf die Umsetzung geschlossener Kreisläufe im Hinblick auf Energie, Wasser, Abfall und Material. Neben der Verwendung von Regen- und Brauchwasser spielt dabei auch das auf der Dachterrasse platzierte und zusätzlich auch zur Luftreinigung genutzte Hightech-Gewächshaus eine wichtige Rolle. Außerdem waren die Planer bereits in der Bauphase darauf bedacht, einen möglichst hohen Anteil recycelter Materialien zu verwenden und außerdem auf kurze Lieferwege zu achten. So stammen rund 5.000 Tonnen des für das Gebäudetragwerk verwendeten Betongranulats aus dem vor kurzem abgebrochenen, noch aus den 1960er-Jahren stammenden Shell-Gebäude in Amsterdam.

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