Kinderhaus Kreuzfeld | Innauer Matt Architekten

Strenges Raster für kleine Gfraster

Kinderhaus Kreuzfeld © Dominic Kummer

Als konstruktiver Holzbau in klarer Form manifestiert sich das neue Kinderhaus Kreuzfeld im Vorarlberger Altach im Rheintal. Innauer Matt Architekten konzipierten es als zweigeschossigen Pavillon und realisierten es als neue Mitte im Siedlungsgebiet.


Ein symmetrischer Baukörper in regelmäßigem Raster empfängt den Nachwuchs vom Kleinkind- bis Kindergartenalter beim Besuch der neuen Betreuungsstätte in Altach, Vorarlberg. Das strukturierte Fassadenbild gliedert sich in überdachte Freibereiche und großzügige Fensteröffnungen, im Innenraum setzt sich die Regelmäßigkeit in einer klaren Raumfolge fort. Das Gebäude ist zoniert in Gemeinschaftsbereiche im Erdgeschoss (neben Küche, Schlafraum und PädagogInnenraum auch der Mehrzweck-Bewegungsraum) und Gruppenräume sowie dazugehörige Infrastruktur im Obergeschoss. Ruhe und Gleichmäßigkeit in der Gestaltung prägen die Räume des Kindergartens, die durch die kleinen NutzerInnen belebt werden.

Der Wettbewerb, ausgelobt im Jahr 2019, fragte neben dem Entwurf eines neuen Zentrums für Kinderbetreuung auch nach einer städtebaulichen Lösung für eine neue Siedlungsmitte des Ortsteils Kreuzfeld in Altach, der von der Streuung vieler Einfamilienhäuser geprägt war. Innauer Matt Architekten überzeugten nachvollziehbar mit drei klaren Baukörpern (das Kinderhaus und zwei Wohngebäude), die um einen Quartiersplatz gruppiert einen Ankerpunkt im diffusen Siedlungsgebiet schafften. Nach Beauftragung des Architekturbüros zur Weiterentwicklung der Wohnbauten befinden sich in der Nachbarschaft des Kinderhauses nun nicht mehr zwei, sondern vier dreigeschossige Wohngebäude mit hohem Satteldach in den letzten Bauphasen. Die Dichte der umliegenden Gebäude überzeugt, stellt aber die geringe Höhe und den damit zusammenhängende Bodenverbrauch des Kindergartens in Frage. Zwischen Wohngebäuden und Kindergarten wird in Zukunft ein autofreies Quartier entstehen – autofrei insofern, dass sämtliche Neubauten mit Tiefgarage unterkellert und verbunden sind.

Kinderhaus Kreuzfeld © Dominic Kummer

In Altach, das von der Streuung vieler Einfamilienhäuser geprägt war, entstand eine neue Siedlungsmitte.
© Dominic Kummer

Während sich der Baukörper des neuen Kinderhauses dank der symmetrisch gestalteten Fassade ungerichtet zu allen Seiten öffnet, dominiert der externe Zugang zur Tiefgarage die Eingangssituation. Als dunkelgrauer Betonquader steht er prominent neben dem Gebäude und soll die Zugänge für FußgeherInnen und Autos entflechten. Innen angekommen werden die Kinder von einer großzügigen, durchgesteckten Aula in Empfang genommen. Als vielfach nutzbarer Raum mit Verteilerfunktion strahlt sie trotz ihrer Größe Ruhe aus und profitiert von dreiseitiger Belichtung – dank der offenen Galerie zum Obergeschoss entsteht eine Verbindung, die sich von Aula bis Dachlaterne aufspannt und Licht von oben einlässt. Direkt hinter dem Windfang der Aula liegt der Zugang zum Bewegungsraum: Er ist multifunktional und öffnet sich zum restlichen Quartier hin. Im ersten Obergeschoss gelangen die Kinder über die offenen, kommunikativen Gangflächen zum jeweiligen Gruppenraum...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 1-2/2024. Der Volltext ist ab Seite 102 zu finden.


Das Kinderhaus Kreuzfeld in Bildern:

Kinderhaus Kreuzfeld © Dominic Kummer

Das prägende Gestaltungselement an der Fassade ist Holz.
© Dominic Kummer

Kinderhaus Kreuzfeld © Dominic Kummer

Die unbehandelte Fichtenschalung wird über die Jahre Patina entwickeln.
© Dominic Kummer

Kinderhaus Kreuzfeld © Dominic Kummer

Die Aula fungiert als vielfach nutzbarer Raum und profitiert von der großzügigen Belichtung.
© Dominic Kummer

Kinderhaus Kreuzfeld © Dominic Kummer

Natürliche Materialien, dezente Farben und viel Licht erlauben großzügige Räume.
© Dominic Kummer


 


 

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