Chaix & Morel et Associés und Christian Anton Pichler

VIERTEL ZWEI, Wien

Gebäude

Im VIERTEL ZWEI glückte es Chaix & Morel und Christian Anton Pichler, eine hohe Dichte und drei Funktionen geschickt zu verteilen. Während die Büroriegel an der Straße eine klare Kante bilden, tänzeln der Wohnturm und die Studentenapartments spielerisch um die Nordkurve der Trabrennbahn.

Besonderes Quartier  

Einen Steinwurf vom Wiener Prater beginnt das VIERTEL ZWEI an der U-Bahn-Station Krieau. Hier entwickelte die IC Development GmbH auf insgesamt über 120.000 m2 ein hochwertiges, gemischt genutztes Stück Stadt und verfolgte dabei gezielt die Entwicklung eines spezifischen Charakters. Dieser ist nicht zuletzt dem Freiraum zu verdanken, der vom Berliner Büro WES Landschaftsarchitektur als Visitenkarte des Quartiers konzipiert wurde. Sein Herzstück bildet ein künstlicher See mit Stegbrücke, in dem sich die markanten Bauten spiegeln.

Die erste Bauphase war 2010 vollendet. An der U-Bahn wirkt das 80 Meter hohe, sich bogenförmig nach oben erweiternde Bürohochhaus HOCH ZWEI (Henke Schreieck Architekten) als städtebauliches Signal. Entlang einer bewegten Uferpromenade am Wasser reihen sich dann ostwärts die kantigen Bürobauten PLUS ZWEI, BIZ ZWEI (Architekt Martin Kohlbauer) und STELLA ZWEI (Zechner & Zechner) aneinander.

Gebäude

Als Querverbindung verläuft im Osten der Stella-Klein-Löw-Weg an der Volksschule (Martin Kohlbauer) vorbei und weiter an der südlichen Uferkante entlang, wo sich in einem Backsteinbau von 1910, dem LOFT ZWEI, die Büros der IC Development GmbH befinden. Dahinter bilden die vier sichelmondförmigen Bürobauten RUND VIER (Henke Schreieck) ein spielerisches Gegengewicht zum HOCH ZWEI gegenüber, neben dem an der Trabrennstraße das HOTEL ZWEI (Zechner & Zechner) den Bauteil abschließt.

Das Viertel zwei wächst  

Das im Südwesten unmittelbar zwischen dem neuen WU-Campus und der Nordkurve der Trabrennbahn Krieau angrenzende Areal – die Erweiterung des VIERTEL ZWEI – teilte die IC Development in zwei Baufelder und schrieb dafür je einen Wettbewerb aus. Juryvorsitzender war Bernd Vlay. Internationale und heimische Prominenz wie Bevk Perovic Arhitekti, MVRDV, Hariri & Hariri, Kühn Malvezzi, Dietmar Feichtinger, Chaix & Morel, Delugan Meissl Associated Architects, PPAG; AllesWirdGut, querkraft und weitere Büros waren geladen. Mit überwältigender Stimmenmehrheit siegten Chaix & Morel im Wettbewerb über das erste Baufeld. Ihr Projekt punktet mit einer überzeugenden städtebaulichen Konfiguration, schafft vielfältige Durchwegungen und attraktive Sichtbeziehungen. Positiv vermerkte die Jury auch die Durchbildung der Bürotypologie.

Uns war wesentlich, die Baukörper mit der sehr heterogenen Umgebung zu verzahnen.

Jan Horst von Chaix & Morel

 

Gebäude

Das Eck des Baufeldes wird von einem L-förmigen Büroriegel markiert. Seine zwei unterschiedlich hohen Flügel bilden sowohl gegenüber dem HOTEL ZWEI, als auch als Pendant zum nüchternen Parkhaus der Messe an der Trabrennstraße eine klare Kante, die durch eine 15 Meter breite und 3,80 Meter hohe Passage im Erdgeschoss sowie eine darüber im vierten Stock angeordnete Terrasse durchbrochen ist. Gleichermaßen als luftiges Gelenk zieht sich die Terrasse bis unter den Kopf des Baukörpers, der am Eck mit 35 Meter seinen Hochpunkt erreicht und lässt ihn so leichter erscheinen. Die Passage schafft einen direkten Durchgang zu dem dahinter liegenden, intimeren, von WES Landschaftsarchitektur mit runden Bauminseln, kreisförmigen Fahrradabstellplätzen und organischen Rasenflächen sehr weich gestalteten Freiraum. (...)

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