Architects Collective
Um unsere ARCHITECTS besser kennenzulernen, haben wir mit ihnen ein kurzes Interview geführt. Weil wir Architektinnen und Architekten in den Mittelpunkt stellen!
(1) Ist Architektur tot? Wie hat sich die aktuelle Situation auf deine Bautätigkeit ausgewirkt?
Architektur wird immer leben! Es erfordert ständiges Bemühen die sozial-, kultur- und gesundheitspolitische Bedeutung von Architektur an alle Entscheidungsträger heranzutragen und das Bewusstsein dafür zu schärfen.
Wir arbeiten überwiegend an langfristigen Projekten. Die aktuellen Krisen haben deshalb bis jetzt keine Auswirkungen auf die Bautätigkeit unserer laufenden Projekte. Gestaltete Umwelt ist – nicht nur aber auch – in Krisenzeiten substantiell wichtig. Von tot kann daher keine Rede sein.
(2) Nachhaltiges Bauen! Rettung unserer Zukunft? Durch welche Maßnahmen können wir noch nachhaltiger bauen?
Wenn wir erkennen, dass ein Gebäude am Ende seiner Nutzung nicht Abfall, sondern wertvolle Ressource ist.
Erhalten durch adaptieren, ergänzen – wenn sinnvoll. Neubauen – wenn notwendig bzw. sinnvoll. Primärenergieeinsatz und Ressourceneinsatz reduzieren durch Upcycling, reduzierte Transportwege, Einsatz nachwachsender Baustoffe. Und an den Rückbau, die Stofftrennung und Wiederverwertung bereits in der Planung denken (Kreislaufwirtschaft).
(3) Architektur. Handeln zwischen Behörden und Politikum
Bauen für öffentliche Auftraggeber:innen hat immer eine politische Dimension. Architektur ist – auch – die Kunst zwischen öffentlichem Interesse bzw. entsprechender Aufmerksamkeit und durch Behörden exekutiertem gesetzlichen Rahmen den Blick auf das Große und Ganze nicht zu verlieren und dabei die Qualitäten eines Projektes nicht aufzugeben.
(4) Eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bauträgern und Bauträgerinnen erkennt man an...
… am respektvollen Umgang mit allen Projektbeteiligten auf Augenhöhe und daran ob die Entwurfsambitionen auch noch am fertiggestellten Projekt ablesbar sind.
(5) Medien & Architektur
Nach Fertigstellung eines Projekts ist die fotografische Inszenierung mit Architekturfotograf:innen wesentlich – und entscheidet über die beabsichtigte Rezeption eines Projekts. Genauso essentiell ist der treffende Erläuterungstext; nur wenn Text und Bild zusammenwirken, kann gezielte Architekturvermittlung gelingen. Wir haben eine fest angestellte PR-Verantwortliche in einer Teilzeit-Stelle (ca. 65-70 Prozent). Für die Erstellung und Koordination aller internen und externen Kommunikationsinhalte und -kanäle ist dies ab einer Bürogröße von rund 20 Mitarbeiter:innen unverzichtbar; ab einer Größe von 50 Mitarbeiter:innen ist eine ganze Stelle empfehlenswert.
(6) Wohnen & Architektur
Ich wohne im wahrsten Sinne im Büro. Einerseits verbringe ich 50% meiner Zeit im Büro, andererseits wohne ich privat in meinem ehemaligen Büro, in einem Dachgeschossloft und lebe, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, mit Klassikern des Möbeldesigns. Wäre mir gestaltete Umwelt nicht wichtig, wäre ich im falschen Beruf. Meine Kinder arbeiten tagtäglich mit Fleiß und Verve an der Dekonstruktion unserer gestalteten Wohnwirklichkeit.