ATP architekten ingenieure
Um unsere ARCHITECTS besser kennenzulernen, haben wir mit ihnen ein kurzes Interview geführt. Weil wir Architektinnen und Architekten in den Mittelpunkt stellen!
(1) Ist Architektur tot? Wie hat sich die aktuelle Situation auf deine Bautätigkeit ausgewirkt?
CEO Univ.-Prof. DI Architekt Christoph M. Achammer: Architektur ist lebendiger denn je. Wann, wenn nicht jetzt, müssen Architekt:innen und Ingenieur:innen die Bedeutung ihrer Rolle bei der Gestaltung von Gebäuden und Umwelt zurückgewinnen. Wann, wenn nicht jetzt, müssen Auftraggeber:innen erkennen, dass es sich lohnt, mit gesamtverantwortlichen kreativen Menschen darum zu ringen, bessere Häuser für eine bessere Welt zu bauen.
(2) Nachhaltiges Bauen! Rettung unserer Zukunft? Durch welche Maßnahmen können wir noch nachhaltiger bauen?
CEO Univ.-Prof. DI Architekt Christoph M. Achammer: Zuerst möchte ich aus der Fragestellung das „noch“ herausstreichen. Wir stehen erst am Beginn dieser Aufgabe. Anders ist es nicht zu erklären, dass wir akzeptieren, dass wir unsere Gebäude mit einem Verschwendungspotential von 30 bis 50 Prozent in die Welt stellen. Es geht nicht nur um den technologischen Fortschritt hinsichtlich Materialien, energetische und gestalterische Lösungen, sondern vor allem um ein radikales Umdenken der Kultur. Weg von einer abteiligen Arbeitsweise und der Trennung von Entwicklung, Planung, Ausführung und Betrieb und darüber hinaus in einzelne dieser Bereiche einer nochmal draufgesetzten Fragmentierung. Es ist ja bezeichnend, dass an quasi allen Universitäten die letzten Baufakultäten verschwunden sind und mit hoher Ambition Architekt:innen und Ingenieur:innen gegeneinander erzogen werden. Erst wenn wir lernen, horizontal und vertikal vernetzt gemeinsam, basierend auf dem durchgängigen Wert der vertrauensvollen Zusammenarbeit zu arbeiten, werden wir der Titanenaufgabe des nachhaltigen Bauens schrittweise näherkommen.
(3) Architektur. Handeln zwischen Behörden und Politikum
CEO Univ.-Prof. DI Architekt Christoph M. Achammer: Alleine der Umstand, dass 75 Prozent aller Widmungs- und Bebauungsplanungsverfahren projektgetrieben sind, zeigt schon, welcher Nichtverantwortung dieser selbstständige politische Prozess unterworfen ist. Raumplanung ist die ursächliche Aufgabe der die Bevölkerung vertretenden Politik, darüber zu entscheiden, wie mit dem einzigen nicht substituierbaren Gut im Bauprozess – Grund und Boden – umzugehen ist. Dies wird nicht einmal ansatzweise wahrgenommen.
Darüber hinaus weigert sich die Politik weiterhin, endlich Gesetze für eine neue Bodenordnung zu erlassen, die die vollkommen kontraproduktiven ökonomischen Rahmenbedingungen des Grundverkehrs endlich verhindert.
Aber auch inhaltlich stellt sich die Situation enttäuschend dar. Wenn im 21. Jahrhundert immer noch Stellplatzverordnungen Wohnungen um 30 bis 50 Prozent verteuern und Freiräume der Unterbringung von „Stehzeugen“ zuordnen, spricht das Bände. Gleiches muss bei fast allen gesetzlichen Rahmenbedingungen im Energiebereich festgestellt werden. Noch immer werden Energiekennzahlen und keine lebenszyklusorientierten CO2-Kennzahlen als oberste Maxime verordnet.
(4) Eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bauträgern und Bauträgerinnen erkennt man an...
CEO Univ.-Prof. DI Architekt Christoph M. Achammer:… an der Wertschätzung unserer gemeinsamen Arbeit und dem Willen, im vitruv´schen Sinn gute, schöne und erfolgreiche Häuser bauen zu wollen, die gleichzeitig Freiräume schaffen, deren städtebauliche und soziale Qualität nicht nur das eigene Gebäude bereichert.
(5) Medien & Architektur
CEO Univ.-Prof. DI Architekt Christoph M. Achammer: Information, Inspiration, Transparenz, professioneller Austausch, digital, print – you name it. Der Diskurs zu den komplexen Themen der Bauwirtschaft wird heute engagiert geführt. Die integrale, digitale Planung als Voraussetzung für Nachhaltigkeit zunehmend diskutiert. Wir leisten dazu gerne unseren Beitrag.
(6) Wohnen & Architektur
CEO Univ.-Prof. DI Architekt Christoph M. Achammer: Eines meiner Lebensmottos ist „sich kleiden unter seinen Verhältnissen“, „essen entsprechend seiner Verhältnisse“ und „wohnen über seine Verhältnisse“. Damit dürfte die Wichtigkeit des Wohnumfelds für mich klar werden.
