Frischluft mit Rosenduft

Aus historischer Gebäudelüftung lernen

Parlamentsgebäude, Budapest © Andrew Shiva, Creative Commons

Im Sommer stellt sich die Frage: bei drückender Hitze im Haus ausharren oder lieber im schattigen Schanigarten bei einem Glas erfrischender Limonade unter dem Sprühnebel die kühlende Brise genießen? Warum nicht gleich die kühle Luft aus erdberührten Räumen in unsere Aufenthaltsräume holen, so wie es vor der Einführung von Vollklimaanlagen gut funktionierte?


Im Parlamentsgebäude in Budapest, geplant von Imre Steindl, erbaut 1885–1904, wird der Zuluft mit einem Springbrunnen über den Ansaugöffnungen mittels Verdunstungskühlung Wärme entzogen. Noch bis in die 1990er Jahre hatte man diesen Effekt an besonders heißen Tagen mit Eisblöcken im Zuluftkanal verstärkt. Durch natürlichen Auftrieb fand die frische Luft ihren Weg in die Aufenthaltsräume und strömte durch Lüftungsschächte über Dach. Die Planung dieses Konzepts erfolgte auf Basis von Annahmen aus Erfahrung und individueller, kritischer Wahrnehmung beobachteter physikalischer Effekte.

Heute orientiert sich die Planung stark an Bauvorschriften und genormten Berechnungsmethoden, die in den digitalen Zwilling implementiert werden. Für die Nachweisführung des thermischen Komforts und der Energieeffizienz vertraut man aufwändigen Computersimulationen. Eine direkte Überprüfung dieser Entwürfe durch die Planenden am realen Objekt ist meist nicht vorgesehen. Dabei würde die direkte Wahrnehmung die Ergebnisse eindringlicher vermitteln, als dies Diagramme und Zahlen vermögen.

Ein aktuelles Beispiel für einen alternativen Ansatz zur Gebäudeklimatisierung stellt die Sanierung des Büro-Hochhauses der TU Wien am Getreidemarkt in Wien dar...

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