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Countryside: The Future – Urbanismus abseits der Stadt

Guggenheim Countryside

Die jüngste Ausstellung von AMO und Rem Koolhaas mit dem Titel „Countryside: The Future“ zeigt einen Fülle an Materialien, die auf einer langen und arbeitsintensiven Reise rund um die Welt gesammelt wurden. Gemeinsam zeichnen diese Exponate – die sich von Diagrammen und Grafiken über Architekturmodelle bis hin zu Robotern spannen – ein unheimliches, fremdartiges und bisweilen verstörendes Bild der Welt, in der wir leben.


Der Urbanismus kapriziert sich traditionell auf die Stadt als zentrales System der menschlichen Siedlungsentwicklung. Sowohl historische Studien als auch Untersuchungen zeitgenössischer Phänomene bestätigen, dass die Stadt eine zwar dominante, aber singuläre Konstellation unter den diversen Siedlungformen darstellt. Die Ausstellung im Guggenheim Museum wirft die Frage eines Urbanismus abseits der Stadt auf und stellt in einer schönen wandfüllenden Collage historische Beispiele für Lebenshaltung nebeneinander. So versuchten beispielsweise die beiden kulturellen Traditionen des „Otium“ im antiken Rom oder des „Xiaoyao“ der chinesischen Philosophie, eine alternative Lebensweise außerhalb der Stadt zu definieren.

Gibt es Architektur ohne Urbanismus? Wie verhält sich Urbanismus zu Gebieten abseits der Stadt? Welche Denkweisen muss sich die Architektur aneignen, um Lösungen für die Welt, in der wir leben, zu finden?

Rem Kohlhaas Countryside

Rem Koolhaas – der große Entdecker des ländlichen Raums?

Die Geschichten von Flüchtlingen im deutschen Mannheim sowie im italienischen Riace wiederum verdeutlichen den Rückgang und Wiederaufschwung des urbanen bzw. dörflichen Lebens. Ein 1:1-Modell zur räumlichen Anordnung eines chinesischen Gemeinderats wird durch detaillierte Beschreibungen der Entscheidungsfindungsprozesse, welche die westliche Sicht auf Top-down-Prozesse in China hinterfragen, ergänzt. Weiters blickt die Ausstellung auf Pufferzonen zwischen Gorillas und Menschen in Uganda sowie auf „Pixel Farming“-Experimente von Robotern in den Niederlanden. Dabei handelt es sich um Standorte und Szenarien, die für die Urbanistik von Interesse sind – weniger im Hinblick auf eine Nutzung durch Menschen als für eine Reflexion über eine mögliche Koexistenz der Spezien. Während die Stadt laut AMO zu einem Relikt der Vergangenheit wird, steht der ländliche Raum für das Wilde, Geologische, Rurale, Agrikulturelle, Industrielle und auch Posthumane.

 

Unseren ganzen Bericht aus New York gibt es in der aktuellen Ausgabe zu lesen:

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