Twin2Sim, Fachhochschule Salzburg © Franz Neumayr Fotografie

Das Zentrum Alpines Bauen, eine Kooperation zwischen der FH Salzburg – Smart Building und dem Studio iSPACE der Research Studios Austria Forschungsgesellschaft mbH, fokussiert sich auf Themen wie Ressourcen- und Energieeffizienz, Nachverdichtung sowie Sanierung. Im Mittelpunkt steht dabei die Simulation und Umsetzung von Maßnahmen, bei denen Gebäude im Kontext ihres Standortes und der umgebenden Infrastrukturnetze verstanden werden. Im Interview sprechen der Leiter des Zentrums Alpines Bauen Michael Grobbauer und Thomas Prinz, Studioleiter iSPACE Smart Settlement Systems, über interdisziplinäre Beiträge zur baulichen Nachverdichtung.


Wie und wo kann uns die Simulation von Siedlungssystemen in Zukunft unterstützen?

[Prinz]: Siedlungsraum ist nur begrenzt verfügbar und muss effizient genutzt werden, besonders im alpinen Umfeld. Strategien zur Innenentwicklung und Nachverdichtung sind der Schlüssel, um das Bauen auf der grünen Wiese und damit den Flächenverbrauch und seine unerwünschten Begleiterscheinungen wie Zersiedelung, Bodenversiegelung oder fehlende infrastrukturelle Anbindung zu reduzieren. Geoinformatik kann hier einen wesentlichen Beitrag leisten, um planerische und politische EntscheidungsträgerInnen bei der Umsetzung dieser Strategien zu unterstützen. Im Zentrum Alpines Bauen wurde beispielsweise eine Simulationsanwendung für das Flächenmanagement in Gemeinden entwickelt. Sie soll ein Bewusstsein dafür schaffen, wie eine flächensparende Wohnbaustruktur – etwa ein Geschosswohnbau anstatt eines Einfamilienhauses – in Kombination mit der Mobilisierung vorhandener Bauland- und Nachverdichtungspotenziale den Bedarf an Neuwidmung von Flächen zur Deckung des prognostizierten Wohnbedarfs drosseln kann. Auch eine Übersicht, wie viel Potenzial zur Innenentwicklung und Nachverdichtung in einer Gemeinde überhaupt vorhanden ist und wo dieses liegt, gab es so in einer standardisierten Form flächenhaft bisher nicht. Sie stellt eine wesentliche Datenbasis für Entscheidungen sowie für planerische Prozesse dar, beispielsweise die Erarbeitung eines räumlichen Entwicklungskonzepts.

Inwiefern unterscheidet sich der alpine Raum in Bezug auf diese Ergebnisse von anderen Regionen? Wer kann besonders profitieren?

[Grobbauer]: Der alpine Raum und tradiertes Bauen sind traditionell geprägt von begrenztem Siedlungsraum, limitierten Ressourcen, herausfordernden Klimabedingungen und einem geringen Energieangebot. Der durch den Klimawandel besonders betroffene alpine Raum kann aber als „Role Model“ auch für andere Regionen dienen. Im Zentrum Alpines Bauen haben wir uns mit der Grundlagenermittlung und angewandten Lösungen für die bauliche Nachverdichtung von Siedlungsräumen unter den Prämissen Ressourcen- und Energieeffizienz befasst. Insbesondere relevant sind dabei ein effizienter Umgang mit der Ressource Land, die Verwendung lokaler, erneuerbarer Baustoffe sowie die Effizienzsteigerung und Veränderungen in thermischen Netzen durch Nachverdichtung und Sanierung...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 10/2023. Der Volltext ist ab Seite 18 zu finden.


 

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