Journal Preview

Linz: in flachem Bogen über die Donau

Marc Mimram Architecture Ingénierie, KMO, Neue Eisenbahnbrücke, Linz, 2021 © Erieta Attali

Linz hat eine neue Donaubrücke. Ihre Vorgängerin wurde ungeachtet massiver Proteste unter politischem Druck aus dem Denkmalschutz entlassen und abgetragen. Das Ende der Eisenbahnbrücke ist vergossene Milch, über die man bekanntlich nicht klagt. Im Erscheinungsbild der neuen Brücke leben ihre drei bogenförmigen Fachwerkträger aus genietetem Stahl allerdings weiter.


Ursprünglich im Jahr 1900 nach den Plänen des k. u. k. Hofschlossers Anton Biró als Eisenbahnbrücke errichtet, später hauptsächlich von Autos genutzt, korrodierte sie vom Streusalz und wurde somit 2016 abgetragen.

Die Gewinner des international ausgeschriebenen Wettbewerbes zur Planung der neuen Brücke, Marc Mimram Architecture Ingénierie, lesen die Eisenbahnbrücke als horizontale Struktur. Deren Dialog mit der unweit flussabwärts bestehenden Autobahnbrücke, die als Schrägseilbrücke mit ihren Pylonen die Vertikale betont, galt es zu erhalten.

Marc Mimram Architecture Ingénierie, KMO, Neue Eisenbahnbrücke, Linz, 2021 © Erieta Attali

Nächtliche Beleuchtung betont die filigrane Tragkonstruktion. © Erieta Attali

Während der Entwurf also vorwiegend an der Entwicklung einer in ihrer Gesamtheit als horizontal gelesenen Figur arbeitet, die nun auch die Grünzüge entlang der Flussufer überspannt, würdigte das Preisgerichts nicht nur „die Leichtigkeit und den Formenfluss“ des Projektes. Es hob auch „das Bogenmotiv als subtile Transformation einer echten Bogenbrücke“ als besondere Qualität hervor.

Eine Brücke, die irritiert

Mit dem Aufgreifen der drei Bögen endet allerdings die Ähnlichkeit des Neuen mit dem Vergangenen. Denn während die Eisenbahnbrücke als Verkörperung konstruktiver Ablesbarkeit die Donau überspannte, gibt die neue Brücke ihren Betrachtern Rätsel auf. An einfachen physikalischen Phänomenen geschulte Sehgewohnheiten helfen nicht mehr weiter, wenn der Querschnitt eines Tragwerkes in der Feldmitte, dem Punkt mit dem vermutlich größten Biegemoment also, ...den ganzen Beitrag lesen Sie in der 1-2er Ausgabe!

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter Anmeldung

Wir informieren Sie regelmäßig über Neuigkeiten zu Architektur- und Bauthemen, spannende Projekte sowie aktuelle Veranstaltungen in unserem Newsletter.

Als kleines Dankeschön für Ihre Newsletter-Anmeldung erhalten Sie kostenlos ein architektur.aktuell Special, das Sie nach Bestätigung der Anmeldung als PDF-Dokument herunterladen können.