ARCHITECTS 2023 im Interview

MALEK HERBST Architekten ZT GmbH

Malek Herbst Architekten © Günter Parth

Um unsere ARCHITECTS besser kennenzulernen, haben wir mit ihnen ein kurzes Interview geführt. Weil wir Architektinnen und Architekten in den Mittelpunkt stellen!


(1) Ist Architektur tot? Wie hat sich die aktuelle Situation auf deine Bautätigkeit ausgewirkt?

Architektur ist sehr lebendig und steht vor neuen Horizonten. Sie sollte nicht kurzerhand mit Bautätigkeit gleichgesetzt werden, obwohl diese die Voraussetzung zur Verwirklichung von architektonischem Denken ist. Turbulenzen in den Planungsprozessen und der Bautätigkeit schaffen neue Wege zur Realisierung von Architektur. So erneuert sich die Architektur permanent.

ARCHITECTS 2023 Playlist

(2) Nachhaltiges Bauen! Rettung unserer Zukunft? Durch welche Maßnahmen können wir noch nachhaltiger bauen?

Nachhaltigkeit, obwohl mit unterschiedlichen Schwerpunkten, war schon immer ein zentrales Thema in der Architektur. Auch heute, nun in einem globalen Kontext, ist es außerordentlich relevant, eine neue ökologische Bilanz zu finden. Dennoch kann die Engführung der Teilaspekte zur Nachhaltigkeit auch kontraproduktive ideologische Karikaturen hervorbringen. Diese zwingen die Bauwirtschaft zum einfallsreichen, technologisch aufwendigen Greenwashing. Dem sollte die Architektur kritisch gegenüberstehen. Wir versuchen, die Nachhaltigkeit bei jedem Entwurf individuell zu kalibrieren. Nachhaltigkeit in unseren Augen bedeutet auch eine solide, langlebige und ästhetisch präzise Architektur.

(3) Architektur. Handeln zwischen Behörden und Politikum

Eine hoch entwickelte Gesellschaft bringt spontan sehr komplexe rechtliche und politische Prozesse mit sich. Wir können sie in der Architektur weitgehend bewältigen und positiv aufnehmen, aber eine Vereinfachung des rechtlichen Rahmens wäre sicherlich erstrebenswert. Wir würden uns mehr Vertrauen gegenüber der Architektenschaft im Umgang mit den förderlichen administrativen und politischen Planungsprozessen wünschen. Sehr oft, vor allem im städtischen Kontext, stoßen wir auf Konflikte zwischen den heutigen Baustandards und den Vorschriften, die aus der historischen Bausubstanz abgeleitet sind. Mithilfe von neuen Planungsstrategien, einfacheren und transparenteren Gesetzen, in Synergie mit den Behörden, könnten bessere Ergebnisse erzielt werden.

ARCHITECTS 2023 Lokalguide

(4) Eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bauträgern und Bauträgerinnen erkennt man an...

... der wiederkehrenden Zusammenarbeit.

(5) Medien & Architektur

Architektur, aber auch Architektinnen und Architekten persönlich, sind in den Medien sehr exponiert. In den fachfremden Tagesmedien und Internetportalen wird Architektur vorwiegend polemisch oder gar im Kontext von Bauskandalen dargestellt. Demgegenüber könnte auch eine Berichterstattung von etlichen positiven Errungenschaften der Architektur wesentlich stärker vertreten werden. Auf diese Weise kann bei der Bevölkerung, aber auch bei der Bauherrschaft, eine differenzierte Wertschätzung entstehen. Das wäre im Wesentlichen für die Baukultur qualitätssteigernd. Ein besonderes Augenmerk gehört hier der Pflege und Förderung von lokaler Baukultur: Vielfach kennt man interessante Bauten aus klimatisch fernen Ländern, kann aber kaum die Qualität von den gelungenen Bauten in der nächsten Umgebung einschätzen.

(6) Wohnen & Architektur

Aus der gewöhnlichen Ausgangslage im baurechtlichen, finanziellen und ökologischen Sinne ist der architektonische Mehrwert bei Wohnbauten keinesfalls eine selbstverständliche, sondern eine mit viel Engagement von Architektinnen und Architekten erzielte Errungenschaft. Respekt dafür wäre uns sehr wichtig. Wir als Architektinnen und Architekten wiederum sollten der Pflege ebendieser viel mehr Aufmerksamkeit schenken.

ARCHITECTS Weinkarte

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