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Nachgefragt!

Nicht nur die Wohnkosten, sondern auch die Rohstoffpreise konnten in den letzten Jahren einen rasanten Anstieg verzeichnen. Hinzu kommen Ressourcenknappheit und Lieferschwierigkeiten, die sich auf Projektplanung und -realisierung erschwerend auswirken.

Wir haben nachgefragt und Stimmen eingeholt!


architektur.aktuell: Rohstoffpreise explodieren: Welche Preissteigerung ist in den letzten 24 Monaten am deutlichsten geworden?

PLOV Architekten ZT GmbH: Erlebbar für uns war die Preissteigerung am deutlichsten im Holzbau. Nicht nur Preise für Holz sind gestiegen, auch die für Lacke, Kleber etc. haben angezogen. Bei anderen Baustoffen traf dies ebenso ein. Eine Kostenexplosion, die mit Lieferengpässen Hand in Hand geht. Insgesamt keine einfache Situation.

Otto Häuselmayer: Bei den derzeitigen Baudurchführungen ergeben sich erhebliche Finanzierungsunsicherheiten und Verzögerungen durch Lieferprobleme bei notwendigen Baumaterialien wie z. B. Dämmmaterialien, stark schwankende Stahlpreise und steigende Energiekosten. Dieses ökonomische Spannungsfeld bzw. Zeitvakuum könnte von den ArchitektInnen – neben der Erfüllung und Weiterentwicklung von sozialen und ökologischen Zielen – dazu genützt werden, sich wieder vermehrt der grundsätzlichen und notwendigen architektonischen und städtebaulichen Entwurfsarbeit zu widmen. In Anlehnung an den wegweisenden Architekten Ludwig Mies van der Rohe (1886–1969) und dessen Entwurfsmethode mit dem Leitthema „less is more“ könnte man die „Coronazeit“ nutzen, um die eigene Entwurfsarbeit einer Überprüfung, Weiterentwicklung und Schärfung im Sinne von „weniger ist mehr“ zu unterziehen.

PLOV Architekten © Andreas Buchberger

PLOV Architekten © Andreas Buchberger

A2K Architekten: Die größten Preissteigerungen konnten wir bei unseren aktuellen Projekten Q2/Q3 2021 registrieren. Vorwiegend traten die Erhöhungen bei den Baustoffen Stahl, Holz sowie Dämmstoffen mit bis zu 30 Prozent auf.

Architektin Sne Veselinović : Es ist eine generelle Preissteigerung erfolgt, die besonders im geförderten Wohnbau eine große Herausforderung darstellt. Die Krise verstärkt die Tendenz, dass viele in „feste“ Werte investieren wollen. Es ist dringend zu hinterfragen, mit welchen Materialien zukünftig gebaut werden sollte.

Treusch architecture ZT GmbH: Stahl, Holz, Wärmedämmung vor allem.

Bernhard Rapf, Philipp Janes und Christoph Fischerlehner © A2K ARCHITEKTEN

ss|plus architektur ZT GmbH: Unsere Tätigkeit im Wohnbau, speziell im geförderten, ist schon seit längerem von steigenden Baupreisen betroffen. Die aktuelle Situation der Rohstoffknappheit hat dies noch wesentlich verschärft. Unsere Projekte werden meist von Generalunternehmern abgewickelt, die Kostentransparenz ist nicht immer gegeben.

Architekt Mag. Arch. Thomas: Holzpreise / Bitumen / Wärmedämmstoffe.

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