Bauplatzübergreifende Gemeinschaftsräume © Sophie Höller

In Wien entsteht das Stadtgewebe oft aus dem Fügen von einzelnen Wohnbauten. Ein Wohnbau wird auf Baufeldern, Grundstücken oder Bauplätzen geplant und errichtet. Die sozialen Netze und Strukturen der späteren BewohnerInnen beschränken sich jedoch nicht auf diese juristischen Grenzen, sie erstrecken sich ins Quartier, in die Nachbarschaft hinein. Diese Realität bereits im Planungsprozess abzubilden, entspricht einer Hinwendung von der Entwicklung auf einzelnen Bauplätzen hin zur Planung eines gesamtheitlich gedachten Quartiers.


In den Randlagen Wiens werden aktuell vielerorts neue Stadtquartiere entwickelt. Hier wird diskutiert, wie sich neu gebaute Stadt idealerweise darstellen soll, welche Bauformen sich als günstig erweisen und welche sozial begleiteten Prozesse wirksam sind. Eine Strategie, die eine vernetzte Nachbarschaft im Quartier unterstützt, ist beispielsweise die Planung sogenannter bauplatzübergreifender Gemeinschaftsräume. Sie leisten Anschubtätigkeit für nachbarschaftliche Begegnungen: Gemeinschaftlichen Aktivitäten wird Raum gegeben.

Stadtentwicklungsgebiete, die solche Räume beinhalten, sind oft größere, zusammenhängende und zeitgleich geplante Gebiete, zum Beispiel Teile der Wiener Stadtentwicklungsgebiete „In der Wiesen“ in Liesing oder „Neu Leopoldau“ in Floridsdorf, die beide innerhalb der letzten Jahre geplant wurden. Kurz gesagt sind bauplatzübergreifende Gemeinschaftsräume eine Form von gemeinschaftlich und gemeinsam nutzbaren Innenräumen im Kontext des Wiener Wohnbaus. Die mögliche NutzerInnengruppe beschränkt sich dabei nicht nur auf das Haus, in dem der Gemeinschaftsraum liegt, sondern auf die Gesamtheit aller BewohnerInnen, die in Häusern wohnen, die so einen Raum ebenso bereitstellen. Die Verfügbarkeit von mehreren Räumen für eine größere NutzerInnengruppe ermöglicht zudem eine thematische Programmierung, die in einem diversen und attraktiven Angebot von Gemeinschaftsküchen, Kinderspielräumen, Fitnessräumen, Werkstätten und dergleichen resultiert. Für eine gewisse Gruppe sind diese Quartiersräume ein öffentlich zugänglicher, konsumfreier und witterungsgeschützter Raum und damit Teil eines urbanen Gewebes...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 10/2023. Der Volltext ist ab Seite 36 zu finden.


 

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