Von den unterschiedlichen Entwicklungen in der Nachkriegszeit
Anlässlich der Ausstellung „Kalter Krieg und Architektur“, die das Baugeschehen im Nachkriegs-Österreich erstmals vor dem Hintergrund der Kulturpolitik der Alliierten erschließt, initiierte das Architekturzentrum Wien ein länderübergreifendes Forschungsnetzwerk (D-A-CH), das die geistigen und materiellen Transferleistungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz untersucht.
Nicht nur die vielbeschworene Elitenkontinuität ließ nach 1945 die transnationalen Beziehungen in Architektur und Stadtplanung wiederaufleben, auch die unterschiedlichen nationalen Identitätskonstrukte prägten – zwischen „Täterrolle“, „Opfermythos“ und „Neutralität“ – den Austausch. Wie wurden inmitten des globalen Ost-West-Konflikts die kulturellen Leitbilder der jeweiligen Nachbarn reflektiert?
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In einem von Kuratorin Monika Platzer konzipierten Symposium unter dem Titel „Symposium Cold Transfer. Architektur, Politik, Kultur – Deutschland, Österreich, Schweiz nach 1945“ plädierten ArchitekturforscherInnen des D-A-CH-Netzwerks Ende Jänner für einen transdisziplinären und grenzüberschreitenden Blick auf die Architektur der Nachkriegszeit, die ja auf besondere Weise von der weltpolitischen Gemengelage geprägt war.
Günter Bischof (Direktor des Center Austria an der University of New Orleans) gab einen Überblick über die Anfänge des Marshall-Plans und des European Recovery Programms (ERP), von dem sämtliche europäische Länder, die nicht in der Einflusssphäre der Sowjetunion standen, profitierten – selbst neutrale Staaten wie Schweden und die Schweiz.
Den ganzen Beitrag zur internationalen Konferenz gibt es jetzt in der neuen Ausgabe zu lesen.