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Im Winter 2014 wurden an der Söldener Gletscherstraße spektakuläre Actionszenen der James-Bond-Folge „Spectre“ gedreht, das Restaurant ice Q diente als Schlupfwinkel des Filmbösewichts. Nun gibt es am Gaislachkogel die erste permanente Bond-Erlebniswelt auf 3000 m Seehöhe.


Am Limit

Das Ötztal ist ein Hotspot des Österreich-Tourismus. Als größte Destination im stärksten Tourismus-Bundesland Tirol trägt dieser Betrieb eine doppelte Verantwortung: Einerseits müssen ständig neue Angebote geschaffen werden, um rasch wechselnde Kunden-Erwartungen und Zielgruppen zu bedienen, die Gästezahlen konstant hoch zu halten und Wertschöpfung sowie tausende davon abhängende Arbeitsplätze zu sichern. Andererseits muss das Management dieses Mega-Betriebs mit drei Millionen Nächtigungen im Winter und knapp über einer Million im Sommer auch für den Erhalt der kostbaren Naturressourcen sorgen, deren Nutzung diese beeindruckenden Zahlen ermöglicht. Das liegt auch im Interesse der Allgemeinheit, die berechtigten Anteil an den spektakulären hochalpinen Naturlandschaften nimmt. Deren Beeinträchtigung würde letztlich alle betreffen, weshalb die Balance zwischen intensiver und sanfter Nutzung entscheidend ist.

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Daher müssen die Ressourcen intelligenter genutzt und die Anlagen in Qualität und Kapazität optimiert werden.

Matthias Boeckl

 

Intensivierungen

Diese Gratwanderung ist das tägliche Brot für die wichtigsten Player am Ort um die Söldener Bergbahnen und deren Geschäftsführer Jakob Falkner. Schon lange ist klar, dass es bei der Hardware – Bettenzahl, Seilbahnen, sonstige Anlagen – kein Wachstum mehr geben kann. Daher müssen die Ressourcen intelligenter genutzt und die Anlagen in Qualität und Kapazität optimiert werden, wie etwa am 3065 m hohen Gaislachkogel. Gemeinsam mit Architekt Hans Obermoser, der dafür coole, technoide Designs entwarf, wurde hier eine neue Seilbahn mit einer Förderleistung von 3600 Personen pro Stunde in der ersten Sektion und 1400 in der zweiten gebaut. Beim Gipfel entstand 2013 das Restaurant ice Q – in Form gestapelter „Eisblöcke“ – der winterliche und technoide Eigenschaften thematisiert sowie Gourmetfreuden und spektakuläre Ausblicke aufs Timmelsjoch und die umliegenden Gletscher bietet. Neue Angebote gibt es auch beim sanfteren Tourismus auf der nahen Gampealm, wo Einheimische wieder traditionell zu wirtschaften begonnen haben. Oder beim Mountainbike-Hype als perfekte Sommernutzung, für den man am Gaislachkogel mit Abfahrten von der Mittelstation, Themen-Shops, -Cafés und -Hotels neue Strukturen geschaffen hat. Solche punktuellen Konzentrationen intensivierter Nutzung der Naturressource reduzieren auch den Entwicklungsdruck auf bisher unangetastete Gebiete. (...)

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