Baukooperative, Architekturbüro in Laaben, Niederösterreich © David Schreyer

Im rund 1.300 Einwohner zählenden Ort in Niederösterreich stand das Nachbarhaus zum Verkauf. Ein Glücksfall für die Baukooperative, die es für sich umbaute und aus ihren überbelegten Büros in einen gegliederten Großraum mit viel Luft nach oben übersiedelte.


Vom Arzthaus zum Architekturbüro

Das Haus wurde Anfang der 1970er Jahre als Arzthaus errichtet. In der vorderen Hälfte des Ziegelbaus war die Ordination mit Behandlungsräumen und Apotheke, in der hinteren wohnte die Familie. Aus 18 Räumen und Räumlein machte die Baukooperative eine Art Großraumbüro, das lediglich durch einen massiven Kern und wenige stehen gelassene Wandscheiben gegliedert ist.

Baukooperative, Architekturbüro in Laaben, Niederösterreich © Michael Glechner

Aus 18 Räumen wurde eine Art Großraumbüro, das lediglich durch einen massiven Kern, wenig stehen gelassenen Wandscheiben und bis zu sieben Meter langen schweren Leinenvorhänge gegliedert ist. © Michael Glechner

Baukooperative, Architekturbüro in Laaben, Niederösterreich © David Schreyer

Decken und Wände sind einheitlich mit Kalkzement in einem warmen Grauton verputzt, dem selben Ton wie außen, nur ein, zwei Nuancen heller. © David Schreyer

Baukooperative, Architekturbüro in Laaben, Niederösterreich © David Schreyer

Rauer Putz und strategisch gesetzte Fensteröffnungen nutzen die skulpturale Qualität der Massivbaustoffe. © David Schreyer

Wo all die anderen Wände standen, kann man am Fußboden nachverfolgen: Der alte Estrich blieb erhalten, die durch den Abbruch der Wände entstandenen Fehlstellen wurden mit einer anderen Estrichmischung ausgegossen, zum Schluss wurde geschliffen.

Beeindruckende Materialstärke

Der massive Kern enthält eine schmale, gewinkelte Treppe zum Keller und zum Dachboden, eine Teeküche und einen Abstellraum, in dem die Drucker versteckt sind. Eine zum Großraum offene Nische unter den oberen Treppenstufen suggeriert beeindruckende Materialstärke. Am Kern entlang führen alle Wege, um ihn herum sind übergangslos zwei offene Besprechungsräume und vier große Bürobereiche organisiert. Zoniert werden sie durch vier ins Dachgeschoß geöffnete Lufträume. Von oben bekommt man einen Überblick. Man steigt von der Treppe auf ein rechteckiges Podest, ein großer Tisch für Präsentationen steht als Teil der Absturzsicherung über dem Aufgang. Tiefe Holzborde sichern die vier offenen Seiten. In Richtung der beiden Giebelseiten kragt das Podest etwas über dem Erdgeschoß aus, um Platz für vier Türen zu den Lagerräumen unter den Traufseiten zu gewinnen. Die Lufträume erweitern das Podest zu einer regelmäßigen Kreuzform. Die unterstützenden Stahlträger sind im Erdgeschoß roh und sichtbar belassen, zwei Fixverglasungen im flachen Satteldach, Bänder, die links und rechts vom First herabfließen, holen das Himmelslicht von Osten und von Westen in die Lufträume herein. Decken und Wände sind einheitlich mit Kalkzement in einem warmen Grauton verputzt, demselben Ton wie außen, nur ein, zwei Nuancen heller. Nichts lenkt von der Lichtraum-Inszenierung ab, und als wäre sie so noch nicht spannend genug, wurde auch noch das Dach angehoben.

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Baukooperative, Architekturbüro in Laaben, Niederösterreich © David Schreyer

Die massive Substanz des Bestandes gestattet vertikale Öffnungen mit hohen Lufträumen. © David Schreyer

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