ao-architekten, Aufstockung HTL Bau und Design, Innsbruck © David Schreyer

Statt einem klassischen Schulraum schufen ao-architekten mit der Aufstockung der Höheren Technischen Lehranstalt Bau und Design in Innsbruck eine anregende Mischung aus Atelier, Kreativbüro und Seminarraum, wo alle fünf Fachrichtungen, von Grafikdesign bis Hochbau, nicht nur visuell ineinander fließen.


 

Aufbruch und Abflug

Viele von den MaturantInnen, die hier am Plotter stehen, Modelle zur Präsentation aufbauen, an ihren Laptops arbeiten oder um einen großen Tisch herum Grafikarbeiten besprechen, werden in drei Monaten schon im Berufsalltag stehen. An der HTL in der westlichen Peripherie Innsbrucks wird seit den 1970er Jahren Hochbau, Tiefbau, Grafikdesign, Objektdesign und Malerei gelehrt und wie bei vielen Schulen herrschte schon seit Jahren akute Platznot. Noch mehr als den südlichen Werkstättentrakt betraf das den nördlich gelegenen Klassentrakt. Neben fehlenden Stammklassen standen hier im dichten Raumgefüge keinerlei offenen Flächen für alternative Formen des Lehrens und Lernens zur Verfügung. Das neue Dachgeschoss bietet nun genau das und richtet darüber hinaus über seine Architektur eine interessante Botschaft an die dort angesiedelten Abschlussklassen:

ao-architekten, Aufstockung HTL Bau und Design, Innsbruck © David Schreyer

Hybride Konstruktion: Das Holzdach ruht auf den Betonkernen, die zum Massivbau darunter vermitteln. © David Schreyer

Diese Architektur ist mehr Arbeitsstätte als Schule, bei richtiger Nutzung steht hier ein interdisziplinäres Lernatelier zur Verfügung, mit modernen technischen Geräten, unterschiedlichen Arbeitssettings und Ausstellungs-flächen. Es steht nicht für einen behüteten Rückzug, sondern vielmehr für Aufbruch und Abflug – nicht nur wegen der Einflugschneise zum Flug-hafen, die direkt über dem Gebäude verläuft. Das Innsbrucker Büro
ao-architekten, Gewinner des EU-weiten Wettbewerbs, hat dafür ein kluges und klares Konzept erdacht.

In drei Monaten stehen viele der Schüler und Schülerinnen schon im Arbeitsalltag. Das soll dieser Ort vermitteln, er ist mehr Arbeitsstätte als klassische Schule. Ein offener Raum mit vielen Möglichkeiten zum Lehren, Lernen, Produzieren und Ausstellen.

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ao-architekten, Aufstockung HTL Bau und Design, Innsbruck © David Schreyer

An den beiden Längsseiten liegen Seminarräume von je insgesamt 300 m2 Fläche. © David Schreyer

Ein interdisziplinäres Lernlabor

Auf den 1600 m2 neuer Fläche positionieren die Architekten an den beiden Schmalseiten je drei Stammklassen. An den Längsseiten liegen zwei Seminarbereiche mit jeweils großzügigen 300 m2, welche die Funktion der ehemaligen EDV-Räume übernehmen und auf heutiges Niveau heben. Flexibel arrangierbare Seminarmöbel, Bildschirme statt Schultafeln und mobile Verkabelung ermöglichen ein Arbeiten wie im Großraumbüro.
Mit filzbezogenen, daher schallschluckenden, verschiebbaren Möbel-elementen, die Plotter, 3D-Drucker, Planschneider und Ähnliches aufnehmen, lässt sich dieses aber auch in drei oder mehr intimere Arbeitsbereiche gliedern. In den vier Ecken des Geschosses bleiben luftig-offene Flächen frei, sogar eine Dachterrasse zum Frischluft schnappen.

...den ganzen Beitrag lesen Sie in der Juni Ausgabe!

ao-architekten, Aufstockung HTL Bau und Design, Innsbruck © David Schreyer

Durch ein Wellenmeer aus hellen Holzsegeln flutet das Licht von oben in des gesamte Stockwerk. © David Schreyer

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