projektCC, Einfamilienhaus aus Dämmbeton, Graz © paul ott

Monolithisch im Hang Auf einen schmalen, steilen Hang setzte das projektCC ein reduziertes Haus aus Dämmbeton. Das lange Erdgeschoß verschwindet zu einem Drittel im Gelände, während die Wohnküche im ersten Stock mit Fenstern in alle Himmelsrichtungen souverän die Aussicht zelebriert: Gerahmt von Fenstern aus Eiche, wird die Umgebung zum lebendigen Landschaftspanorama.


Einmalige Lage Das Grundstück liegt im Osten von Graz, in einer einzigartig durchgrünten, luftigen und daher sehr beliebten Wohngegend. Die Ausgangslage war schwierig: Denn auf der im Schnitt etwa 26 Meter breiten, rund 80 Meter tiefen, von hohen, alten Bäumen eingerahmten Parzelle, die von der Straße im Süden bis zur Grundgrenze im Norden um gute achteinhalb Meter ansteigt, stand bereits ein schmuckes, kleines Haus mit Satteldach. Es hatte etwa 60 m2 Wohnfläche, stammte aus den 1970er Jahren, war von Architekt Karl Hütter geplant und damals sogar in einem Fachmagazin publiziert worden. Den Bauherren war es ans Herz gewachsen. „Wir hatten schon eine Bindung zu dem Haus“, so die Baufrau. Doch letztlich war es zu klein für eine junge Familie und bot auch keinen Zugang zum oberen, im Süden gelegenen Teil des Gartens.

Neu und anders Etwas musste geschehen. Die Bauherren hatten einen Bekannten um den Entwurf eines Zubaus gebeten, hegten jedoch Zweifel an der Lösung und der grundsätzlichen Bebaubarkeit des Hanges mit seinen 20 Prozent Steigung: Laut Bodengutachten bestand er aus einer Mischung von Lehm und Sand. Kein vertrauenserweckender Baugrund. Also wandten sie sich an die Architekten Harald Kloiber und Christian Tabernig vom Grazer projektCC. Diese analysierten den Bestand und kamen zu dem klaren Schluss, dass ein Ausbau wenig brächte. Nachdem die Bauherren sich innerlich vom vertrauten Haus und dem damit verbundenen Wohngefühl verabschiedet hatten, traten sie mit einem radikalen Wunsch an das projektCC heran:

Sie wollten ein ökologisch hochwertiges, monolithisches Haus mit einschaligen Wänden aus Leichtbeton, die ohne Dämmung auskamen

Sie wollten ein ökologisch hochwertiges, monolithisches Haus mit einschaligen Wänden aus Leichtbeton, die ohne Dämmung auskamen. Es sollte den wunderbaren Ausblick zelebrieren, ihnen aber auch einen direkten Zugang zum sonnigen oberen Ende des Gartens schaffen. Das alte Haus hatte nur eine kleine Terrasse im Westen gehabt, die kaum genutzt wurde. Sie sehnten sich nach wesentlich mehr Bezug zum Freiraum – außerdem wollten sie mit dem Auto bis zum Haus fahren können. Wie eine Trutzburg, geradlinig, klar und streng, steht es nun da.

Beton, Holz, Glas Die Bauherren wollten ein Haus, in dem alles ist, was es ist. Dieser Aspekt kommt in der Wohnküche am stärksten zur Geltung. Wie ein Loft sitzt dieser großzügige, neun Meter breite, 14 Meter lange Einraum aus Beton mit der einläufigen Holztreppe in der Mitte so auf dem Sockel, dass man eben vom Küchen- und Essbereich im Süden durch eine große Fenstertür auf die Terrasse treten kann: Auch hier liegen Betonplatten. Sie sind 1,70×1,70 Meter groß und sandgestrahlt.

projektCC, Einfamilienhaus aus Dämmbeton, Graz © paul ott

projektCC, Einfamilienhaus aus Dämmbeton, Graz © paul ott

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