Dietmar Gasser

Erweiterungsbau „Haus Gabriel“ in Riedlingsdorf

Dietmar Gasser, Pflegeeinrichtung „Haus Gabriel“ in Riedlingsdorf, Burgenland © Máté Gábor

Es gibt Bauaufgaben, die den Entwerfer vor besondere Herausforderungen stellen. Etwa dann, wenn Bedürfnisse ins Spiel kommen, die sprachlich nicht artikuliert werden können und so ein Höchstmaß an Einfühlungsvermögen erfordern; bei einem Haus für Menschen mit unterschiedlich schweren „Behinderungen“ – einem Wohnhaus, keiner Klinik.


Hier soll man wohnen wie jeder Mensch.

Ideell und real in Schweden verwurzelt, erinnert Gassers außergewöhnliches Engagement an eine Moderne á la Aalto. Er hatte die psychologische Wirkung architektonischer Formgebungen ins Zentrum gerückt – gerade beim Gesundheitsbau. Neben dem räumlichen Organismus tragen die Bauform und das architektonische Detail viel dazu bei, dass eine unauffällige Heiterkeit Platz greift, wo man sie nicht vermuten würde. So ist die gezackte „Krone“ der vielen kleinen, verspielt anmutenden Steildächer kein selbstreferentieller Formwille. Sie schluckt die Großform, integriert sie ins Dorfbild. Auch die raffinierte Putzfassade trägt dazu bei, von Schattenwürfen sanft gegliedert.

Bis ins Detail durchgeplante Möbel und Einbauten erfüllen die speziellen Anforderungen. © Máté Gábor

Pastellfarben, Papierfliegerleuchten und bewegte Deckenlandschaft schaffen eine heitere Atmosphäre. © Máté Gábor

Nur der Parkplatz und die Zugangsrampen deuten eine institutionelle Nutzung des Wohnhauses an. © Máté Gábor

Innen aber tut sich das eigentliche Raumwunder auf, die konsequente Folge des städtebaulichen Auftritts. Jenen, deren Blick nach oben gefesselt ist, entfaltet sich ein räumlicher Luxus, den das sich wandelnde Tageslicht unterhält. Das pastellene Farbkonzept, das lustige Spiel der ins Pariser Fischgrät eingesetzten, dunklen Stäbe, die munter wie Papierflieger schwebenden Leuchten, das Fries, das die Fliesen fasst, die – trotz hygienetechnischer Anforderungen – bis ins Detail durchgeplanten Möbel, all dies zeugt vom Respekt vor einer Aufgabe, für die es eben kein Rezept gibt. Wer heute vom Altbau hierher wandert, ...

... den ganzen Beitrag lesen Sie in der 1-2er Ausgabe!

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