Johann-Nepomuk-Vogl-Platz, Wien
Grün, lebenswert, klimafit – ein Platz im dichten Gründerzeitquartier avancierte durch seine Neugestaltung vom unattraktiven Hinterbereich eines Marktes zum grünen Vorzeigeplatz mit besonderen Qualitäten.
Upgrading im Gründerzeitquartier
Im Kreuzgassenviertel, einem im 19. Jahrhundert sehr dicht bebauten Teil des 18. Wiener Gemeindebezirks, wurde ein bislang unscheinbarer und eher unattraktiver öffentlicher Raum erneuert. Eine WC-Anlage und eine Altstoffsammlung hinter den am Platz befindlichen Markthäusern hatten hier viel Freiraum verstellt, die vorhandenen Bäume litten unter Trockenstress und zur Nutzung des Platzes fehlten entsprechende Angebote. Die Neuplanung übernahm das Ziviltechnikerbüro Karl Grimm Landschaftsarchitekten, wobei Ideen und Vorschläge von AnrainerInnen aus einem Beteiligungsprozess eingeflossen sind.
Platz als Regenwasserspeicher
Um künftig besser mit den schwierigen Bedingungen im Klimawandel umgehen zu können, kam ein landschaftsarchitektonisches Gestaltungskonzept zur Anwendung, das Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten schafft und nebenbei ganz unbemerkt ein zukunftsweisendes integratives Regenwasserverwertungskonzept zur Anwendung bringt. Es wurde mit einer konstruktiven Lösung gearbeitet, die ohne kosten- und wartungsintensiven technischen Aufwand auskommt, dem sogenannten Schwammstadt-Prinzip. Der Platz wird zu einem Wasserverwertungssystem, das anfallende Regenwässer der Platzfläche und der flachen Marktstanddächer sowie das Wasser des am Platz befindlichen Wasserspielplatzes in sechs Baumscheiben im zentralen Platzbereich einspeist.