obermoser + partner architekten mit Architekt Hanno Schlögl

Gutmann Pelletsspeicher, Hall in Tirol

obermoser + partner architekten mit Architekt Hanno Schlögl, Gutmann Pelletsspeicher, Hall in Tirol © David Schreyer

Alter Silo, neue Landmark: Ein ausgedienter Getreidesilo wurde mit großem, kaum noch sichtbarem Aufwand in eine wahre Landmark verwandelt. Er hat einen leichten Aufbau erhalten, der durch eine dezente Gitterfassade aus Beton mit dem Bestand zu einem neuen Ganzen verschmilzt. Die brach­liegende Industrieanlage wurde veredelt und sinnvoll weiter genutzt.


 

Silo als Statussymbol

Der neue Gutmann Pelletsspeicher ist ein markanter Hochpunkt an der Landstraße zwischen Innsbruck und Hall in Tirol. Viele kennen auch das monumentale, rotbraune Mosaik eines kraftstrotzenden Stiers auf dem Nachbargebäude. Für aus Wien kommende Zugreisende ist das auffallende Ensemble ein Signal, dass der Innsbrucker Hauptbahnhof nicht mehr weit entfernt ist.

Einige Vorbeifahrende finden, der Silo habe sich nicht verändert, aber jetzt sieht er viel besser aus. Das betrachte ich als Kompliment. Der Anspruch von Architekt Hanno Schlögl und von meinem Team war es, eine neue Landmark zu ent­wickeln, die kraftvoll ausstrahlt, ohne protzig zu wirken.

Johann Obermoser

1978 errichtete die Firma Rauch einen 45 Meter hohen Getreidespeicher in Hall in Tirol. Das angelieferte Getreide konnte hier vor dem Mahlen trocken und dunkel gelagert werden. Mit dem EU-Beitritt 1995 verlor der Bau seine Bedeutung, da die Subventionen für die Lagerung wegfielen. Zwischenzeitlich nutzte die Baufirma Fröschl den Turm als Kiesspeicher, doch in den letzten Jahren blieb er meist ungenutzt. Das Tiroler Energieunternehmen Gutmann erwarb die an den Bahngleisen und zentral in Tirol gelegene Anlage, um das größte Pelletslager Österreichs einzurichten.

obermoser + partner architekten mit Architekt Hanno Schlögl, Guttmann Pelletsspeicher, Hall in Tirol © David Schreyer

obermoser + partner architekten mit Architekt Hanno Schlögl, Guttmann Pelletsspeicher, Hall in Tirol © David Schreyer

Wir wollten kein neues Nest mit einer Stahl- oder einer Glasskulptur draufsetzen, sondern einen Baukörper schaffen, der nicht nach außen schreit.

Johann Obermoser

Anfängliche Überlegungen spielten mit vorgefundenen Elementen, etwa den großen, rostigen Tanks. Erste Varianten zeigen Aufbauten, die sich in Form und Material deutlich vom Bestand absetzen. Doch das Bild einer theatralischen „Bekrönung“ wurde bald verworfen, zugunsten einer mit dem alten Silo zu einem neuen Ganzen verschmelzenden Lösung. So entschied man sich für eine zurückhaltende Gitterfassade aus Beton, die den neuen Bauteil elegant umhüllt.

obermoser + partner architekten mit Architekt Hanno Schlögl, Guttmann Pelletsspeicher, Hall in Tirol © David Schreyer

Der Bau aus den 1970ern wurde in Gleitschal-Technik hochge­zogen, die Fassade des aufgestockten Neubaus ist aus Fertigbetonteilen. © David Schreyer

Für die vertikale Erschließung wurden zwei der ursprünglich 24 Silokammern geopfert.

 

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