Idealfall statt Abfall
Bei sich selbst anzufangen und mit gutem Beispiel voranzugehen war immer schon eine der besten Ideen, wenn es darum geht, nachhaltige Veränderungen in Gang zu bringen. urselmann interior hat es genauso gemacht.
Die Bauindustrie hat in Sachen Nachhaltigkeit nicht das beste Image. Zu verschwenderisch, zu zerstörerisch, zu kurzsichtig: Klischees, die der Branche seit ewig anhaften und nur schwer zu widerlegen sind. Doch es gibt viele kreative Köpfe, die mit allen Kräften daran arbeiten, dieses festgefahrene Bild zu korrigieren und neue Denkansätze ins Spiel zu bringen, wie das Düsseldorfer Start-up urselmann interior. Das One-Contact-Service für kreislauffähige Inneneinrichtung setzt sich aus einem professionellen Team von GestalterInnen und SchreinerInnen zusammen und hat eine eigene Designsprache entwickelt, bei der – basierend auf einem tiefen technischen und handwerklichen Bauverständnis – bewusst mechanische Verbindungen gezeigt werden, Bestehendes in den Entwurf integriert und Neues ausprobiert wird.
Ziel von urselmann interior ist die prinzipielle Vermeidung von Abfall respektive möglichst viel von dem zu nutzen, was bereits vorhanden ist. Denn eine intelligente Kreislaufwirtschaft mitzutragen ist dafür unausweichlich. Um zu zeigen, wie gut es funktionieren kann, aus Alt Neu zu machen, hat das junge Kreativ-Team beschlossen, das eigene Büro mit einem nachhaltigen Interieur auszustatten. Dieses erfüllt nicht nur in Sachen Funktionalität und Ästhetik alle Wünsche, sondern besteht konsequent aus wohngesunden Materialien, die am Ende ihres Lebenszyklus einfach wieder in ihre ursprünglichen Bestandteile zerlegt und in den Wertstoffkreislauf rückgeführt werden können, sprich biologisch abbaubar oder upcyclefähig sind. Die eigene Baustelle war eine prägende Erfahrung für diese kreislauforientierte Strategie: „Bei der Renovierung des Büros sind allein bei der Demontage der beschädigten Decke und einer Schicht des Fußbodens auf 74 Quadratmetern etwa vier Tonnen Müll entstanden. Dieser konnte aufgrund seiner Beschaffenheit nur verbrannt oder deponiert werden. Bereits in der Entwurfsphase lag bei uns der Schwerpunkt darauf, den Konstruktionsfehler ‚Müll‘ zu vermeiden“, sagt Sven Urselmann, Inhaber von urselmann interior. Denn: Nährstoff bleibt Nährstoff.
Nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip zu denken, zu gestalten und zu konstruieren hat im Düsseldorfer Büro, das gleichzeitig auch Schauraum und Co-Working-Space von DesignerInnen und HandwerkerInnen ist, oberste Priorität. Ziel ist es, keine Lücken mehr offen zu lassen, damit der Kreislauf am Ende des Tages auch wirklich einer ist. Dass das nicht nur reine Theorie ist, beweist die Einrichtung des Büros selbst...
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