IKEA Wien-Westbahnhof
Nur was sich zu Fuß, per Rad oder Öffis transportieren lässt, darf die Kundschaft des schwedischen Möbelhauses beim Wiener Westbahnhof gleich mitnehmen. Der Rest kann vor Ort besichtigt und bestellt werden, geliefert wird er per Elektrotransporter. Doch nicht nur deshalb läutet das Gebäude von querkraft Architekten eine neue Kaufhausära an der Mariahilfer Straße ein.
Schwedenregal
Das Thema des beliebig bestückbaren Regals ist naheliegenderweise auch das wesentliche äußere Erkennungsmerkmal. Indem die thermische Hülle vier Meter von der Baufluchtlinie zurückgesetzt, entstand rundum ein vier Meter tiefer Schwellenraum, der den Übergang zwischen öffentlichem Raum und Gebäude neu organisiert und gleichermaßen Distanz wie Platz schafft. Die Stadt verordnete abgesehen von der Pflanzung und Erhaltung einer Baumreihe in der Gerstnerstraße entlang der Fluchtlinien die Herstellung von mindestens vier Metern breiten Gehsteigen sowie eine Arkade mit vier Metern Tiefe und vier Metern Höhe. Bekommen hat sie mehr als das. Das umgebende Gerüst bildet eine Sphäre um das Gebäude, die sich nach innen wie außen nützlich macht und belebend auf den Stadtraum wirkt. Zum einen beschattet sie die Gebäudefassade und ermöglicht Raumerweiterungen mit Loggien und Balkonen, nimmt dienende Elemente wie Lifte, Fluchttreppen, Sanitärräume und Haustechnik und nicht zuletzt das spektakulärste Gestaltungselement – in großvolumige Töpfe gepflanzte Bäume und Sträucher. Zum anderen verdoppelt sich durch das Regal nicht nur die Fläche des Gehwegs und des Wartebereichs der Straßenbahnhaltestelle. Der öffentliche Raum wird dort wo zwischen den Balkonplatten der Blick zum Himmel frei bleibt, ins Unendliche erweitert.
Es ist bemerkenswert, wie sehr das neue Möbelhaus es vermag, die jahrelang als beklemmend wahrgenommene Situation an der Ecke von Europaplatzes und Mariahilfer Straße ins Gegenteil zu verkehren.
Wo einst ...