Gebäude

Kontextuelle Organik – mit diesem begriff könnte man die Entwurfsphilosophie von Joly & Loiret umschreiben. In einen Hinterhof nahe Paris haben sie subtil eine Schulerweiterung modelliert.


Schul-Upgrading

Im Hinterhof einer Volksschule, der über eine enge Hausdurchfahrt erschlossen wird, wurde anstelle eines überdachten Pausenplatzes eine Zweigstelle des regionalen Konservatoriums von Versailles errichtet. Dieser Zubau von Joly&Loiret sollte sowohl eigenständig funktionieren, als auch in Zusammenhang mit der Schule, deren Kinder die Musikklasse wählen können. Ein Trakt des Schulgebäudes wurde bereits vorher für den Musikunterricht des Konservatoriums (das entspricht in Österreich der staatlichen Musikschule) verwendet, allerdings waren die Räume nicht groß genug und auch die akustischen Gegebenheiten des Gebäudes aus den 1950er-Jahren eigneten sich schlecht. So sollte der Neubau eine gute Schalldämmung haben und große Räume bieten für Orchester und Tanz.

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Dieser Zubau von Joly&Loiret sollte sowohl eigenständig funktionieren, als auch in Zusammenhang mit der Schule, deren Kinder die Musikklasse wählen können.

Susanne Stacher

 

Organik

In dieser engen Hinterhoflage, die von einem neungeschossigen Wohnkomplex aus den 1930er-Jahren auf der Westseite dominiert wird, gelang es den Architekten, einen Baukörper einzufügen, der die Situation durch seine Masse nicht verschlimmert – wie ursprünglich befürchtet wurde – sondern vielmehr die bestehenden Probleme elegant löst. Vom Portikus herkommend, erhebt sich der Neubau hellleuchtend gegen den Himmel und bietet ein klares Signal. Aus der weiß-emaillierten Klinkerfassade ragen einige Ziegelsteine heraus und zeichnen einen Schriftzug in die glänzende Wand: „Konservatorium“. Nach diesem Eckhochpunkt sinkt der Baukörper steil nach beiden Seiten ab, verläuft dann entlang der Passage gerade weiter, bis er am Ende wieder leicht ansteigt. Auf dieser Eingangsseite öffnet sich die glatte Wand durch unterschiedlich formatierte Fensteröffnungen, die einen Blick in das Innere bieten. Eines der Fenster folgt der Steigung des Weges (die sich auch im Innenraum fortsetzt), während die Unterkante des nächsten Fensters das Gefälle des inneren Treppenlaufs aufnimmt, wodurch die Raumorganisation bereits von außen erfasst werden kann. Somit entsteht eine dynamische Fassade, die außen und innen verwebt. (...)

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