Karl und Bremhorst Architekten, Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus, Wien-Aspern © Kurt Hörbst

Der erste klimaneutrale Bildungscampus der Stadt entstand im Quartier „Am Seebogen“ in der Seestadt Aspern und kann viel mehr als nur „Öko“.

Resilientes Quartier

Rundum ragen im Herbst 2021 noch die Baukräne in die Luft. Aber der zweite Bildungscampus der Seestadt ist fertig, während das Quartier nördlich des Sees noch im Entstehen ist. Im Vollbetrieb werden im Bildungscampus an der Sonnenallee bis zu 1400 Kinder ganztägig betreut werden. Gruppen- und altersübergreifende Zusammenarbeit sowie die Verschränkung von Unterricht und Freizeitgestaltung, die Vernetzung von Bildungseinrichtung und Quartier sowie die Zusammenarbeit mit externen Bildungspartnern – das sind zusammengefasst die Eckpfeiler des seit einigen Jahren verfolgten Konzepts „Campus plus“, das stets auf standortspezifische Anforderungen angepasst und auch inhaltlich weiterentwickelt wird.

Komplexe Programmierung

Mit zwölf Kindergartengruppen, 17 Volksschulklassen, 16 Klassen der Mittelschule, vier sonderpädagogischen Bildungsräumen und einem Jugendzentrum gibt es ein pädagogisches Angebot für die Altersgruppe

Karl und Bremhorst Architekten, Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus, Wien-Aspern © Kurt Hörbst

Durch einen umlaufende Balkonzone und Gebäuderücksprünge entstehen in allen Obergeschossen Terrassen unterschiedlicher Größe und Atmosphäre. © Kurt Hörbst

von Null bis 18.
Die Turnsäle werden auch von externen Vereinen genutzt und die Freiflächen sind außerhalb der Betriebszeiten für die Anrainer zugänglich, was den Campus zum sozialen Mittelpunkt des Quartiers macht. Schon allein um bei dieser intensiven Nutzung keine Konflikte zu produzieren und Orientierbarkeit zu gewährleisten, ist eine übersichtlich gegliederte Gebäudestruktur essenziell. Die konstruktive Klarheit ist aber auch die Basis dafür, dass ein energieautarkes Pilotprojekt entstehen konnte, das nicht im Hinblick auf die Investitionskosten, sondern in den Lebenszykluskosten – vom Aushub bis zum Abbruch – optimiert wurde. Das auf Bauteilaktivierung basierende innovative Energiekonzept wurde von „FIN – Future is Now“ erarbeitet und kommt ohne fossile Energie aus. Eine von der Photovoltaikanlage auf dem Dach mit Strom versorgte Wärmepumpe verteilt die Erdwärme bzw. im Sommer die Kühle in den Betondecken; Überschussenergie wird gespeichert. Damit betragen die Jahresenergiekosten für Heizen, Kühlen und Lüftung weniger als ein Viertel jener Beträge, die bei herkömmlich versorgten Gebäuden – in Wien in der Regel Fernwärme – anfallen würde.

Karl und Bremhorst Architekten, Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus, Wien-Aspern © Kurt Hörbst

Auf dem Dach der abgesenkten Turnhalle liegt ein Garten. © Kurt Hörbst

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