MO de Movimiento, Madrid

Ein Übungsstück in radikalem Re-Use
Die Umgestaltung des ehemaligen Teatro Espronceda in Madrid zum Restaurant MO de Movimiento steht für einen zukunftsgewandten urbanen Konsum. Designer Lucas Muñoz schuf einen experimentellen Arbeitsprozess, in dem Bauschutt und Abfälle die wichtigsten Ressourcen bilden. Die tradierten Techniken von Architektur und Design definierte er damit kurzerhand neu.
2018 entstand aus dem Enthusiasmus der zwei Freunde Felipe Turell und Javier Antequera die Initiative Proyectos Conscientes – zu Deutsch „Bewusstseinsbasierte Projekte“. Dabei geht es den beiden vordergründig darum, mit ihren Vorhaben bleibende Werte zu schaffen und positiv auf die Prozesse, Menschen und Produkte einzuwirken, die mit einem Ort verbunden sind. Ein greifbares Ergebnis und lebendiges Objekt ist das Restaurant MO de Movimiento in Madrid, realisiert unter der Federführung des Designers Lucas Muñoz: Das Modell zielt darauf ab, lokale Netzwerke, regionale Materialien und traditionelle Fertigungsweisen zu stärken, sie mit neuen, noch nicht konsolidierten Lösungen zu kombinieren und dadurch den ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Aus alt mach neu
Das Design jedes einzelnen Elements in diesem 1000 m² großen Restaurierungsraum ist das Ergebnis eines Prozesses, der unseren Planeten und seine Ressourcen zum Dogma erhob. Die Zusammenarbeit mit den DesignerInnen Inés Sistiaga und Joan Vellvé Rafecas basierte auf dem Ansatz, radikale Strategien und Formate zu entwickeln, die lokale Handwerkskunst, regionale Traditionen und den Bestand mitsamt all seiner vorhandenen Materialien und Objekte in die Waagschale werfen.
Wir haben nach Inspiration gesucht, die allen Bedürfnissen entsprach, aber immer unter Beachtung unserer Regeln und einiger Materialeinschränkungen: Es durften keine Schadstoffe verbaut werden und die vorhandenen Ressourcen sollten restlos genutzt werden. Alles in allem wollten wir das Projekt in ökologischer Hinsicht so wenig schädlich wie möglich und in kultureller und sozialer Hinsicht so engagiert wie möglich gestalten.
Der Lebenszyklus eines jeden Materials sowie eine fachgerechte Verwendung der einzelnen Elemente bildeten den Dreh- und Angelpunkt aller Entwurfsprozesse. Dabei konzipierte er den Raum so, dass er altern, sich verändern und im Sinne der NutzerInnen stetig weiterentwickeln darf...