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Ein starker Stadtbaustein für einen Bezirk im Wandel Weiße Rasterfassade, gewerbliche Nutzung in der Erdgeschoßzone und ein öffentlicher Platz: Mit der „Prinzessin Veranda“ gelang PENTAPLAN Architekten dank der bewährten Bündelung ihrer Kompetenzen im Grazer Bezirk Lend ein Wohnbau mit viel Mehrwert.


Bereichernde Störfaktoren

Noch immer gibt es bauliche Brüche am Grazer Lendplatz, obwohl sich der Platz im Laufe der Transformation des Stadtbezirks Lend Schritt für Schritt von einer innerstädtischen Problemzone zu einem Ort mit neuem Image entwickelt hat. Der sogenannte Prozess der Gentrifizierung hat sich hier nahezu exemplarisch mit der Ansiedlung einer jungen kreativen Szene, einer veränderten Geschäfts- und Lokalsituation und der Aufwertung des Marktes zu einem hippen Treffpunkt vollzogen. Der Zuzug junger kreativer Menschen, die keine Berührungsängste mit der ansässigen multikulturellen Bevölkerung haben, wird nun als Bereicherung registriert. „Es ist gut, dass es Störfaktoren gibt“, meint Klaus Jeschek von PENTAPLAN. „Sie sind Reibeflächen und gut für die Atmosphäre, weil sie ein Zuviel an Chic verhindern.“ Diese Einstellung ist typisch für das Grazer Büro, das seit über 20 Jahren Architektur in einer ungewöhnlich ganzheitlichen Auffassung realisiert – städtebaulich, typologisch, formal. Sie begreifen Bauen als stadtplanerische, im weitesten Sinne soziale Verantwortung, aus der heraus sie über die Architektur hinaus den unmittelbaren Stadtraum mitgestalten. Das Instrument dazu ist die Koppelung ihres Architekturbüros mit einer eigenen Bauträgergesellschaft – ein für Österreich seltenes Modell.

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Es ist gut, dass es Störfaktoren gibt

Klaus Jeschek

 

Das Umfeld mitgestalten

Zusätzlich zum normalen Architekturbetrieb hat PENTAPLAN rund 500 Wohneinheiten und ca. 10.000m2 Geschäftsflächen, vor allem im Grazer Raum, mit diesem Modell bereits errichtet. Auch die Aufwertung des Lendplatzes geht zum großen Teil auf ihre Initiative zurück: 2005 verlegten sie ihr eigenes Büro ins gemischt genutzte Gebäude „Urban Living“ am Südende des Platzes, 2012 eröffnete der „Goldene Engel“ gegenüber, ebenfalls ein Wohn- und Geschäftshaus. Architektur und Bauträgerschaft in einer Hand zu haben, ermöglicht ihnen auf die einzelnen Phasen dieser Projekte, von der Planung über die Umsetzung bis hin zur Aufwertung der jeweiligen Nachbarschaft, Einfluss zu nehmen. „Die Personalunion ermöglicht uns wirtschaftliche und gute Architektur zu machen“, so Partner Wolfgang Köck. Hört man den beiden zu, gibt es aber eine klare Wertung zwischen den Kompetenzen: Die wirtschaftliche Seite läuft als eine Art programmatische Korrektur wie ein Taxometer im Hintergrund mit. „Das Herz muss bei der Architektur bleiben“, so Jeschek. (...)

 

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