STEINBAUER architektur+design
Nicht etwas darstellen. Etwas sein. Es ist schon erstaunlich, wieviel Action in ein so junges Architektenleben passt. Die Gründung des eigenen Ateliers ist nur eine von vielen Stationen, die der ambitionierte Architekt Oliver Steinbauer bereits erreicht hat. Im seinem Büronamen stecken bewusst die Worte Architektur + Design, zwei Dinge, die für ihn grundsätzlich nicht zu trennen sind. Denn am Ende steht für ihn das Ganze.
Sehen und lernen
Oliver Steinbauer gehört eigentlich nicht zu jenen, die schon sehr früh wussten, dass sie Architekt werden wollen. 1989 in Wiener Neustadt geboren, dachte er zunächst darüber nach, Koch zu werden. Doch die Vorstellung, stets bis spät abends und jedes Wochenende zu arbeiten, ließ ihn umdenken, und er entschied sich für eine Ausbildung an der Wiener Neustädter HTL für Hochbautechnik. Heute muss er schmunzeln, denn auch als Architekt muss er viele Abend- und Nachtschichten einlegen, und selbst die Wochenenden sind selten frei. Doch auch etwas anderes ist vom einstigen Wunsch, Koch zu werden, übriggeblieben: Der Drang, unendlich kreativ zu sein. Je mehr er sich mit Architektur beschäftigte, umso mehr wuchs seine Freude daran. Und sie wächst immer noch. Nach der Ausbildung in „Bauplanung und Bauwirtschaft“ an der FH Joanneum in Graz bewarb er sich für ein Praktikum bei Behnisch Architekten in München – für ihn war dies eine wichtige Station, wo er mit einem renommierten, international tätigen Büro und hervorragender Architektur erstmals so richtig in Berührung kam. Heimgekehrt nach Österreich, studierte Oliver Steinbauer schließlich Architektur.
Auf der Überholspur
Wieder zurück im Osten des Landes, stürzte sich der junge Architekt so richtig in die Arbeit. Der Ehrgeiz, an eigenen Konzepten und Entwürfen zu arbeiten, wurde mit der Zeit immer größer, und so gründete er sein eigenes Architekturatelier. Zunächst waren es Ideen- und Kunstwettbewerbe – erste, wichtige Erfahrungen mit dem Instrument Wettbewerb überhaupt. Der Kontakt mit Architekt Franz Kaltenbacher im Jahr 2017, der ihn bestärkte, an seinen eigenen Ideen zu arbeiten, wurde zu einem weiteren Schlüsselmoment seines Werdegangs. Es folgten mit vollem Arbeitseinsatz Wettbewerbsabgaben im Drei-Wochen-Rhythmus. Und die Rechnung ging erstaunlich schnell auf: schon beim ersten Wettbewerb bereits die zweite Stufe, gefolgt von einem zweiten sowie zwei dritten Plätzen und schließlich der zweite Platz des EU-weiten Wettbewerbs für den österreichischen Pavillon zur Expo 2020 in Dubai. Wenige Wochen später stellte sich der erste große Erfolg ein: Gemeinsam mit Kaltenbacher Architektur gewann Oliver Steinbauer den EU-weiten Wettbewerb zur Linzer Tabakfabrik von Peter Behrens.