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Den höchsten Silo am Nordhavn verwandelten COBE mit geschosshohen Fensterdurchbrüchen und einer vorgehängten Fassade aus galvanisiertem Stahl mit trapezförmigen Balkonen in einen schillernden Block voller Apartments – inklusive Ausstellung im Sockel und Restaurant on top.


Quartier am Wasser

Kopenhagen boomt: von knapp 500.000 Einwohnern im Jahr 2000 soll die Stadt bis 2029 auf fast 650.000 anwachsen. Vor allem die Küstenlinie wird immer mehr ausgebaut. So sollen am Nordhavn künftig attraktive Wohnumfelder für 40.000 Einwohner und ebenso viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Industriehafen ist damit derzeit das größte Stadtentwicklungsprojekt. Rund vier Kilometer vom Zentrum entsteht hier auf etwa 3,6 Millionen m2 an der Küstenlinie des Øresund in den nächsten 40 bis 50 Jahren ein pulsierendes Quartier am Wasser. Eine neue Metro-Linie, die es besser anbindet, ist gerade in Bau, auch das Radwegenetz wird in den Nordhavn weitergeführt.

Inseln und Kanäle 2008 wurde eine International Concept Competition ausgeschrieben, bei der 180 Teams abgaben. Schließlich wurde das Projekt „Nordholmene – Urban Delta“ von COBE, SLETH MODERNISM, Polyform und Rambøll zum finalen Sieger gekürt. Ihr Konzept beruht auf der Idee, den einstigen Industriehafen mit ansprechenden Küstenzonen zu versehen und mit Kanälen in kleinere Inseln zu unterteilen, die sich als eigenständige Nachbarschaften gut autonom entwickeln lassen. 

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Außerdem sind sie radfahrer- und fußgängerfreundlich angelegt und mit Wegen verknüpft. „Das Projekt Nordholmene – Urban Delta entwirft einen visionären, überzeugenden und detaillierten Vorschlag für die Entwicklung von Nordhavn als nachhaltige urbane Nachbarschaft, der ökologische Verantwortung, soziale Diversität und die Schaffung von Werten beinhaltet. Das Areal wird so genutzt, das Gebäude und Grünräume sehr sinnvoll kombiniert werden und das ungewöhnliche und großartige Potential von Nordhavn bestmöglich ausgeschöpft wird“, befand die Jury.

Uns war wichtig, den Charakter des alten Industriehafens weiter spürbar zu belassen und die wichtigsten Gebäude zu erhalten.

Caroline Nagel, Projektleiterin bei COBE

 

Silo reloaded

„Uns war wichtig, den Charakter des alten Industriehafens weiter spürbar zu belassen und die wichtigsten Gebäude zu erhalten“, so Caroline Nagel, Projekt Chef bei COBE. Dazu zählen auch die Silos auf der ersten Landzunge hinter dem Hafenbecken. Einer davon, ein 17 geschossiger, ehemaliger Getreidespeicher ist das größte Industriegebäude auf dem Areal und eine Landmark des Nordhavns. Zwölf Meter schmal, knapp 45 Meter lang und 60 Meter hoch, stand der Stahlbetonkoloss schon Jahrzehnte prominent fast an der Spitze dieses Fingers. Der Fortkaj, der vor seiner schmalen Nordflanke verläuft, liegt direkt am Wasser, der Ausblick von oben ist phänomenal. „Die Silos sollten als Wahrzeichen bleiben, während die anderen Gebäude gleichermaßen sechsgeschossige Sockel bilden, deren Materialität sich auch am roten Backstein vom angrenzenden Quartier Østerbro orientiert,“ fasst Nagel das Bebauungskonzept zusammen. Der Nordhavn wird als gemischt genutztes Gebiet entwickelt. „Ursprünglich wollte man die Silos abreißen, aber die Stadtkommune war dagegen. Für die Identität des Hafens sind sie enorm wichtig.“ (...)

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