Tschechischer Rundfunk Olomouc, Tschechien
Für das tschechische Rundfunkstudio in Olomouc hat Atelier 38 aus Ostrava das ehemalige Möbelhaus Klein mit viel Respekt für den Bestand und subtilen Details für den modernen Radioredaktionsbetrieb umgebaut.
Das ehemalige Möbelhaus Franz Kleins von 1911 befindet sich in einer tiefen und engen mittelalterlichen Parzelle am Rande des historischen Zentrums von Olomouc. Zuvor stand dort ein historisches Bürgerhaus mit einem Renaissance-Portal. Die Fassade des Möbelhauses wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs beschädigt und im Geiste des Spätfunktionalismus restauriert: Es wurden nicht nur die Verzierungen entfernt, sondern die Fassade wurde mit Keramikfliesen nach einem Entwurf des Architekten Jaroslav Česal verkleidet.
Unter den Wahrzeichen
Obwohl das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht, nahmen Atelier 38 ihre Umbaumaßnahmen an diesem, als solche vor. Denn das Denkmalamt spielte eine gewisse Rolle bei der Restaurierung, da das Gebäude in der Schutzzone von Olomouc steht. Dies betraf jedoch hauptsächlich die äußere Gestaltung: die Erhaltung der ursprünglichen Masse, die Form des Daches, die Auswahl der richtigen Fenstertypen und die Renovierung der Fassadenverkleidung. Eine weitaus schwierigere und kostspieligere bauliche Maßnahme war der Austausch der Bodenplatte im Erdgeschoss des Atriums aufgrund ihres schlechten technischen Zustands, der vor allem durch die Abnutzung des Bewehrungsstahls durch mehr als ein Jahrhundert Fußgängerverkehr bedingt war. Der Austausch der Platte war deswegen besonders schwierig, da das Gebäude überraschenderweise auf einem gemauerten Fundament errichtet wurde. Mit dem Austausch der Platte wurde der ursprüngliche Terrazzo zerstört und durch Linoleum ersetzt, dessen Struktur das Farbschema des früheren Materials aufgreift. Das ursprüngliche Grün der Geländer in den oberen Stockwerken wurde nach anfänglichen Überlegungen aufgegeben und die Geländer weiß gestrichen. Die Monochromie brachte dem Atrium mehr optische Einheit und Licht, an sonnigen Tagen vielleicht sogar zu viel.
Als einziger Farbakzent im Innenraum bleiben die orangefarbenen Kabel, die in Drahtrinnen unter der Decke der Galerie verlegt sind und gewissermaßen eine einzige zeitgenössische Schicht bilden - eine Farblinie, die entlang des Atriumrands verläuft. Darunter platzierten die ArchitektInnen runde, flache Leuchten, die ... mehr Details erfahren Sie noch im Dezember 2022 Magazin!