Baumschlager Eberle Architekten

Wohnbau Félix Eboué, Paris

Baumschlager Eberle Architekten, Wohnbau Félix Eboué, Paris © Cyrille Weiner

Am Sternplatz Félix Eboué in Paris begann in der Haussmann-Zeit im 19. Jahrhundert eine Stadterweiterung außerhalb von Claude-Nicolas Ledoux‘ Zollgürtel. Nun steht hier ein eleganter Wohnbau. Einladend wirkt er durch reduzierte Materialität und feine Details, die Licht und Schatten diskret in Szene setzen. Innen lockt ein oasenartiger Terrassenhof.


 

Knicke und Rundungen

Zwischen einem achtgeschossigen Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert und einem dreizehngeschossigen Wohnhaus aus den 1970er Jahren gelegen, überbrückt der Baukörper mit leicht abgerundetem Knick geschickt den Höhenunterschied, indem er beide Firstlinien durch eine Zweiteilung des Volumens aufnimmt. Während der niedrigere Gebäudeteil im Dachbereich zwei Rücksprünge und einen Materialwechsel von Putz auf Blech vollzieht, und sich somit an die historische Pariser Materialität anlehnt, biegt sich der vier Geschosse höhere Teil mit einer Rundung nach hinten in Richtung Innenhof, entlang einer großen Holzterrasse. Auch die Dachlandschaft des niedrigeren Baukörpers weist weiche Rundungen auf, wodurch ein geschmeidig fließender Eindruck entsteht. Dies ist auch beim Eingang der Fall, wo gekrümmte, zweigeschossige Verglasungen die Bewohner einladend nach innen ziehen.

Baumschlager Eberle Architekten, Wohnbau Félix Eboué, Paris © Cyrille Weiner

Innenhof-Oase mit geheimnisvoll schwarzem Seerosenteich von Hans Op de Beeck. © Cyrille Weiner

Es liegt in unserer Verantwortung als Planende sorgsam mit dem Vorhandenen umzugehen und etwas Neues,
etwas Schönes zu schaffen.
Diese Haltung spiegelt sich in unserem Projekt Félix Eboué unmittelbar wider.

Anne Speicher, Baumschlager Eberle

Haute Couture nach Maß

Baumschlager Eberle Architekten gewannen den Wettbewerb in erster Linie aufgrund ihrer städtebaulichen Lösung, die wie eine Naht – oder wegen der betonten Eleganz vielmehr wie eine Haute Couture – im heterogenen Stadtgefüge wirkt. Vorher standen hier zwei alte Gebäude: ein niedriges, das in der Straßenflucht lag, und eine höheres aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, das zurückversetzt weit in den Innenhof ragte. Der Vorschlag der Architekten beruht auf der Schließung der Straßenfassade zugunsten eines freien, grünen und ruhigen Innenhofs, dessen terrassenförmiger Hügel den bedeutenden Höhenunterschied zum dahinterliegenden Grundstück überwindet. So können die Wohnungen von der sonnigen Südlage, Ruhe und dem weiten Ausblick profitieren. Nachdem aber die vom privaten Investor vorgesehene Quadratmeterzahl strikt eingehalten werden musste und die maximale Höhe von 31 Metern bereits ausgereizt war, weist der Baukörper – der auf einer Seite etwas in den Hof hineingezogen ist, um an den Baubestand organisch anzubinden – an den meisten Stellen eine Tiefe von 20 Metern auf. Damit trotz dieser beträchtlichen Tiefe qualitativ hochwertige Wohnungen entstehen, wurden verglaste Loggien eingefügt, die einen großzügigen Außenraum bieten und von zwei Seiten Licht in die Räume dringen lassen.

Raum und Außenraum

Alle Wohnungen haben einen Außenbereich; wenn es keine Loggia ist ...

... den ganze Beitrag lesen Sie in der April Ausgabe!

Baumschlager Eberle Architekten, Wohnbau Félix Eboué, Paris © Luc Boegly

Messingfarbig anodisiertes Aluminiumblech in den Fensterbereichen, sowohl bei den Profilen als auch bei den doppelseitig ausfaltbaren Lochblechfensterläden, die abdunkeln und vor Sonne schützen. © Luc Boegly

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter Anmeldung

Wir informieren Sie regelmäßig über Neuigkeiten zu Architektur- und Bauthemen, spannende Projekte sowie aktuelle Veranstaltungen in unserem Newsletter.

Als kleines Dankeschön für Ihre Newsletter-Anmeldung erhalten Sie kostenlos ein architektur.aktuell Special, das Sie nach Bestätigung der Anmeldung als PDF-Dokument herunterladen können.