Wohnbau „Stadtpark Lehen“, Salzburg
Das Projekt „Stadtpark Lehen“ federt die Kontraste am Bauplatz – eine verkehrsreiche, laute Straße im Norden und idyllische Naturlandschaft mit Bach im Süden – kongenial in einer differenzierten Großform ab. Mit unterschiedlichen Höhen, einem großen Tor, Laubengang einerseits und durchgehenden Balkonen anderseits gelang es Martin Oberascher Architekten und PLOV hier eine herausragende Wohnqualität.
Überzeugend tritt es den Beweis an, dass sozialer Wohnbau auch heute noch für einen spezifischen Ort ambitioniert entworfen und weit mehr sein kann als Lochfassaden mit Vollwärmeschutz. Hier knickt sich an der Ignaz-Harrer-Straße eine mutig in changierende Gelb- und Grüntöne gekleidete Großform wie eine riesige, kantige Schlange am nördlichen Rand des Grundstücks entlang. Dieser Wohnbau setzt in einer Umgebung, deren Bebauung vor der Pragmatik folgt, neue Maßstäbe. Er hebt am östlichen, urbanen Ende der zwei Baufelder mit einem siebengeschossigen Bauteil an, der mit einem runden Eck auf sein postmodernes, zylindrisches Wohnbau-Gegenüber an der Lehener Straße reagiert. Gelassen mäandert er dann kantig weiter, bildet ein großzügiges, riesiges Portal zur Parklandschaft dahinter, ändert subtil seine Höhe, wird zwei Geschosse niederer und umarmt dann behutsam als niedriger, zweigeschossiger, fast reihenhausartiger Bauteil eine bestehende Altbau-Villa mit Garten. Auf der verwilderten Rückseite dieses Grundstücks, die vom Glanbach, seinem Uferbewuchs und einigen älteren Häusern geprägt ist, herrschen fast ländlich anmutende Verhältnisse.