Adele-Jellinek-Park, Wien © Creative Commons, Peter Gugerell

Die Art und Weise, wie Menschen den individuellen Prozess des Älterwerdens erleben, wird wesentlich durch die gebaute Umwelt mitbestimmt. Dabei geht es nicht nur um die „eigenen vier Wände“, sondern gleichermaßen um das gesamte städtische Wohnumfeld. Alltägliche Erfahrungen des Alterns sind also zu einem großen Teil davon abhängig, wie Städte geplant und gebaut sind. Gibt es noch die altbekannte Bäckerei in der Nachbarschaft, die trotz städtebaulicher Veränderung bestehen blieb? Wie ist der Weg zur nächsten Parkbank beschaffen? Oder welche Umbaumaßnahmen sind in der Wohnung möglich, um einen weitgehend selbstbestimmten Alltag zu gewährleisten?


Eine immer größere Zahl an immer älter werdenden Menschen, die in ihren Lebensstilen und Bedürfnissen genauso heterogen sind wie Stadtgesellschaften selbst, wirft die Frage nach „alternsgerechten Städten“ auf. Architektur und Städtebau nehmen dabei eine essenzielle Rolle ein. Was aber ist „gerecht“ in Hinblick auf das Alter(n)? Älterwerden ist ein Prozess, der keinesfalls linear und schon gar nicht universell verläuft. Das chronologische Alter, also die Anzahl an Lebensjahren, spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Im Gegenteil: Tendenziell treffen Verallgemeinerungen basierend auf chronologischen Alterskohorten im höheren Alter weniger zu.

Ebenso wenig sind alternsbezogene Veränderungen rein körperlich. Eine ausschließliche Fokussierung von Architektur und Städtebau auf Maßnahmen zur Verbesserung der physischen Zugänglichkeit von Orten tendiert dazu, Altern in erster Linie als „Problem“ zu betrachten, das durch bauliche Veränderungen „gelöst“ werden soll. Dahinter kann eine altersdiskriminierende Perspektive stehen, die ältere Menschen und ihre spezifischen Bedürfnisse als „Abweichung von der Norm“ versteht. So sind Städte in ihrer Planung und Gestaltung nach wie vor überwiegend an den Lebensrealitäten des mittleren Erwachsenenalters orientiert...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 5/2024. Der Volltext ist ab Seite 36 zu finden.


 

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