Bauhaus-Schule, Dessau © Creative Commons, Spyrosdrakopoulos

Unter dem Begriff „Bauhaus“ versteht man dreierlei: erstens die bekannte Kunstschule in Weimar, Dessau und Berlin (1919–1933). Zweitens ist „Bauhaus“ aber auch das Fortwirken der Idee konkreter und minimalistischer Gestaltung in allen Sparten von Kunst, Design und Architektur. Und drittens natürlich der 1926 errichtete berühmte Gebäudekomplex der Bauhaus-Schule in Dessau im mitteldeutschen Bundesland Sachsen-Anhalt. Er wurde von Walter Gropius und Adolf Meyer geplant. Bereits 1930 musste das Bauhaus nach Berlin übersiedeln.


Das Bauhaus wurde 1919 in Weimar von Walter Gropius durch die Vereinigung der dortigen Kunstakademie mit der Kunstgewerbeschule im Sinne einer neuen Einheit der Künste, dem visionären „Bau“, gegründet. Die Reformbewegung hatte schon im 19. Jahrhundert in England mit der Arts-and-Crafts-Bewegung um William Morris begonnen. Sie forderte die radikale Abkehr von der entfremdenden Industrieproduktion und gründete Werkstätten, in denen Gebrauchsgegenstände handwerklich hergestellt wurden. Als die Idee um 1900 in Kontinentaleuropa Fuß zu fassen begann, sollten nicht mehr nur exklusive handwerkliche Produkte hergestellt, sondern auch vorbildliche Modelle für Serienproduktion der Industrie entwickelt werden. Gleichzeitig wurde mit den Sezessionen in Berlin, München und Wien auch die künstlerische Revolution der Moderne vollzogen.

In Wien implementierten fortschrittliche Politiker, Architekten und Kunsthistoriker diese Reformansätze schon ab 1899 mittels Berufung von Josef Hoffmann, Kolo Moser, Alfred Roller und anderen an die Kunstgewerbeschule. In München gründete man 1907 den Deutschen Werkbund, in dem interdisziplinär für eine hochwertigere Produktion zusammengearbeitet wurde. 1919 beauftragte man in Weimar den Architekten Walter Gropius, die dortigen Kunstschulen im Sinne der modernen Reformbewegung zu reorganisieren. Durch die Berufung von einigen Säulenheiligen der Moderne wie Vasily Kandinsky, Mies van der Rohe, Marcel Breuer, aber auch durch den österreichischen Grafik-Designer Herbert Bayer, den ungarischen Multi-Künstler László Moholy-Nagy, den Choreografen Oskar Schlemmer und andere gelang Gropius eine einzigartige Konzentration der damaligen europäischen Avantgarde. Viele Bauhaus-MeisterInnen und SchülerInnen emigrierten ab 1933 in die USA...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 12/2023. Der Volltext ist ab Seite 28 zu finden.


 

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