Next Generation

Architekturausbildung als Handlungsermächtigung

Ausstellungsansicht: Zwischen Kostenschätzung, Muttermilch und Bauwende © Lisa Rastl

Heute studieren angehende ArchitektInnen, die ihre Jugend zwischen Klimakrise, Corona-Pandemie und wieder wachsenden Ungleichheiten erlebt haben. Für sie sind diese Herausforderungen wie auch die ungenügenden Antworten nichts Neues – und trotzdem nicht weniger ernüchternd. Wie kann das Architekturstudium dazu beitragen, dass zukünftige ArchitektInnen nicht das Handtuch werfen, sondern die richtigen Werkzeuge erlernen, um sozial verantwortlich handeln zu können?


Wir werden diese Frage als junge ArchitekturarbeiterInnen und KuratorInnen der kollektiv erarbeiteten Ausstellung „Zwischen Kostenschätzung, Muttermilch und Bauwende“ (zkmb) beantworten. Neben uns bestand das zkmb-2023-Kernteam aus Solveig Furu Almo, Anna Firak, Lukas Pankraz Mähr, Natascha Peinsipp, Theresa Reisenhofer und Felix Steinhoff. zkmb ist zudem eine lose Kooperation junger ArchitektInnen, die sich für eine sozial verantwortliche Bauwende und damit auch für eine gerechtere Architekturarbeit auf allen Ebenen einsetzen. Diese beiden riesigen Unterfangen lassen erahnen, dass die Veränderung der Architekturproduktion auf vielen Ebenen gleichzeitig passieren muss. Eine davon ist die Ausbildung.

Welche Strategien und Werkzeuge werden wichtig?

Es braucht dringend eine Werteverschiebung in der Architekturausbildung – weg vom Neubau und hin zum Instandsetzen, Reorganisieren, Reparieren, Umbauen und Erhalten. Wenn wir Handlungsermächtigung als Ziel einer Ausbildung annehmen, dann muss das Wissen über diese veränderten Planungsprozesse und ihre Werkzeuge wesentlicher Bestandteil der Curricula werden. Die Themen Kreislaufwirtschaft und Bauen im Bestand wurden beispielsweise von den Initiativen Architects for Future oder HouseEurope! ausführlich erörtert und müssen sich vermehrt in den Lehraufgaben widerspiegeln. Anhand einer erdachten Situation wollen wir im Folgenden einige der Werkzeuge zeigen, mit denen wir Veränderungen in Planungsprozessen anstoßen können.

Nach deinem Abschluss vor einem halben Jahr arbeitest du für ein Büro, das dir wie das geringere Übel vorkam. Dein Chef legt das nächste Projekt auf den Tisch: ein Auftrag für einen innerstädtischen Wohnhausneubau. Auf deine Frage, ob es ein Bestandsgebäude auf dem Grundstück gibt, entgegnet er: „Na, nicht wirklich, nur so einen schiachen Nachkriegsbau.“ Für ihn ist die Sache gegessen. Für dich fängt die Arbeit jetzt erst an...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 3/2024. Der Volltext ist ab Seite 58 zu finden.

Ausstellungsansicht: Zwischen Kostenschätzung, Muttermilch und Bauwende © Stella Rollny Kucher

Ausstellung „Zwischen Kostenschätzung, Muttermilch und Bauwende“.
© Stella Rollny Kucher


 

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