Queen-Silvia-Kinderkrankenhaus © Jan Töve

Bei der Gestaltung von Gesundheitseinrichtungen für Kinder müssen wir ihre Perspektive einbeziehen. Nur so gelingt es, eine heilsame und kinderfreundliche Umgebung zu schaffen. Alle Orte und Räume und die damit verbundene Sicherheit und Freiheit, die Kinder erleben, während sie aufwachsen, prägen ihr Leben als Erwachsene. Auch die Räume des Gesundheitswesens spielen dabei eine wichtige Rolle, da die meisten Kinder irgendwann mit ihnen in Berührung kommen.


Die Welt eines Kindes ist klein. In Zeiten von Krankheit oder Behinderung ist sie noch kleiner. Eine fürsorgliche Umgebung, die aus der Sicht der Kinder gestaltet ist, hilft ihnen bei der Heilung, da sie stärkt sowie Stress und Ängste abbaut. Aber wie können wir als ArchitektInnen und PlanerInnen eine solche in unserem Entwurfsprozess einbeziehen? Zuallererst müssen wir anerkennen, dass Kinder rechtmäßige NutzerInnen des öffentlichen Raums sind. Ihre Ansichten, Perspektiven und Gedanken müssen berücksichtigt werden, wenn wir Räume gestalten wollen, die förderlich für sie sind. Solche Räume können Kinder stärken, ihnen beim Lernen helfen und sie zu gesunden Individuen heranwachsen lassen.

In diesem Text werden aktuelle Erfahrungen aus zwei Kinderkrankenhäusern – dem Queen-Silvia-Kinderkrankenhaus und dem Kinderkrankenhaus Cambridge − vorgestellt, bei denen Beteiligungsprozesse mit Kindern, KrankenpflegerInnen und ÄrztInnen die Raumgestaltung beeinflusst haben und weiterhin beeinflussen. Typische Methoden zur Einbeziehung von Kindern in den Entwurfsprozess sind Spiel- und Arbeitsgruppen, Fragebögen und spezielle Aufgaben, bei denen sie ihre Bedürfnisse beschreiben und vermitteln können.

Queen-Silvia-Kinderkrankenhaus © James Silverman

In einem Kinderkrankenhaus braucht man Platz zum Spielen, Kommunizieren und Erledigen von Hausaufgaben.
© James Silverman

Als Erstes sagen alle Kinder: Schau auf mich, kümmere dich um mich und behandle mich – nicht meine Krankheit. Darüber hinaus geben Kinder aller Altersgruppen an, dass das Bedürfnis zu spielen entscheidend sei. Sie spielen, um zu kommunizieren, Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen zu verarbeiten. Die Erwachsenenwelt muss dieses Bedürfnis nach Spiel respektieren und sich damit auseinandersetzen. Das Spielen kann unterschiedliche Formen annehmen und an verschiedenen Orten stattfinden, sowohl drinnen als auch draußen. Spiel- und Aktivitätsbereiche im Freien regen beispielsweise zur Bewegung an und dienen zusätzlich als notwendiger Rückzugsort für die PatientInnen und deren Geschwister außerhalb der Krankenhausmauern.

Im Queen-Silvia-Kinderkrankenhaus beginnt der Spielbereich bereits in der Eingangshalle und setzt sich durch das Atrium bis zu einem Außenspielbereich fort. Angrenzend beginnt ein Pfad, der entlang verschiedener Spielskulpturen des Künstlers Joakim Ojanen in den nahe gelegenen Wald führt. Er ermutigt Kinder, Schritt für Schritt auf ihrem Niveau zu spielen, und regt zur Bewegung und Erkundung an. Darüber hinaus sollten aber auch klinische Behandlungsräume Zugang zu Spielzimmern oder therapeutischen Spielzimmern bieten, in denen ÄrztInnen mit Kindern verschiedene Verfahren und Behandlungen simulieren können. Im Queen-Silvia Kinderkrankenhaus befindet sich die spieltherapeutische Abteilung gleich auf der Eingangsebene. So treffen die jungen PatientInnen bereits bei ihrer Ankunft auf einladende Spielelemente...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 1-2/2024. Der Volltext ist ab Seite 52 zu finden.


Das Queen-Silvia-Kinderkrankenhaus in Bildern:

Queen-Silvia-Kinderkrankenhaus © Jan Töve

Spezielle Bereiche ermöglichen es, sich aus dem Krankenhausalltag zurückzuziehen.
© Jan Töve

Queen-Silvia-Kinderkrankenhaus © James Silverman

Weitere Bereiche dienen auch als Treffpunkt für den Austausch untereinander.
© James Silverman

Queen-Silvia-Kinderkrankenhaus © Jan Töve

Kinder wünschen sich allerdings auch ruhige Räume mit weniger Reizen.
© Jan Töve

Queen-Silvia-Kinderkrankenhaus © James Silverman

Die Größe vom lichtdurchfluteten Zimmer erlaubt Raum zum Spielen oder zum Rückzug.
© James Silverman


 

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