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Missing Link: eine interdisziplinäre Suche

Unter dem Namen Missing Link erlangte die 1970 gegründete ArchitektInnengruppe, bestehend aus Angela Hareiter, Otto Kapfinger und Adolf Krischanitz, mit ihren interdisziplinären Projekten Bekanntheit. Die Ausstellung MISSING LINK. Strategien einer ArchitektInnengruppe aus Wien (1970-1980) im Wiener MAK, zeigt nun erstmals eine vollständig aufgearbeitete Werkschau des Trios.

Ausstellungsansicht einer Möbelauswahl der Gruppe Missing Link im MAK 2022. © Stefan Lux/MAK

Man könnte sagen Missing Link sind ein Kind ihrer Zeit, nämlich der als „The Austrian Phenomenon“ bezeichneten Zeit österreichischer Architektur Avantgarde der Jahre 1958 bis 1973. In Gesellschaft einer noch immer namhaften Generation revolutionärer ArchitektInnengruppen wie COOP HIMMELB(L)AU, ZÜND-UP und Haus-Rucker-Co, setzten sie sich mit brennenden Themen der Nachkriegszeit auseinander und stellten gegebene gesellschaftliche Strukturen und Normen in Frage. Der Name Missing Link spielt hier auf das fehlende Bindeglied zwischen Mensch, Architektur, Urbanität, Medien, Kunst und Gesellschaft ab, dessen Suche sie sich in ihrer experimentellen Arbeitsweise widmeten. Das MAK öffnet mit seiner Ausstellung vom 11. Mai bis 2. Oktober 2022 eine wohl gehütete Zeitkapsel und macht das umfassende Werk Missing Links der Öffentlichkeit zugänglich. Das Ausstellungslayout führt einen durch die Arbeiten der Gruppe, bestehend aus Zeichnungen, Schriften, Filmen, Möbelstücken und Plakaten, und in gewisser Weise auch durch die Zeit selbst. Wie eine Reise durch vergangene Zeitschichten werden BesucherInnen durch die Kapitel im Schaffen des Trios Missing Link geführt.


Eine Zeitkapsel geöffnet


Beginnend mit ersten gemeinschaftlichen Projekten als Missing Link, noch während der gemeinsamen Studienzeiten an der Technischen Hochschule Wien 1970 und 1971, zeigt das MAK Einblicke in ein utopisches Frühwerk der Gruppe. Bereits im Laufe des Jahres 1971 entfernte sich Missing Link jedoch immer weiter von damals modischem Architekturvokabular und prägte für sich den Begriff der „Para-Architektur“, die sich dem Experimentellen verschrieb und jegliche Einordnung in vorgefertigte Kategorien wie Architektur, Design oder Kunst verweigerte...

Handzeichnung „Das Flaggschiff“, 1978 – bezugnehmend auf das Rote Wien. © MAK

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