Freiraum und Romantik

Berliner Plätze zwischen zwei Welten

Park am Gleisdreieck, Berlin © Atelier Loidl, Leonard Grosch

Wenn es in Berlin um die Gestaltung des öffentlichen Raums geht, gelten eher weltanschauliche und pragmatische als gestalterische Kriterien. Und es stellt sich die Frage: Ist den romantischen Deutschen der Park vielleicht näher als der Platz?


Es sei, schwärmte die britische BBC in einer Reportage, der Ort, der mehr als jeder andere Berlin verkörpere: das Tempelhofer Feld. Die Briten haben dabei nicht ganz unrecht. Der ehemalige Flughafen, eine riesige Leerfläche aus Gras und Asphalt, ist mit 355 Hektar nicht nur größer als der Staat Monaco, er ist auch ein Sinnbild für den Umgang Berlins (und zumindest teilweise ganz Deutschlands) mit dem öffentlichen Raum. Nach dem Ende des Flugbetriebs stand die große Leere im Süden der Stadt immer wieder im Fokus von Begehrlichkeiten und Stadtplanungsvorhaben. Der inzwischen dringend benötigte leistbare Wohnraum in Berlin könnte hier, zumindest am Rand, Platz finden. Nein, sagten die BerlinerInnen 2014 mehrheitlich in einem Volksentscheid, der Raum bleibt frei. Heute tummeln sich hier bis zu 10.000 Menschen pro Tag: Joggen, Picknick, Drachensteigen, Performen, Aufatmen. Eine Art Freiluftmesse der Subkulturen.

Zwar sind die Planungen für die Randbebauung noch nicht vom Tisch (die Wohnungsnot in Berlin nimmt schließlich weiter zu), doch die Kraft des Faktischen dürfte diesem Freiraum das Überleben sichern. Seit 2018 betreibt unmittelbar neben dem ehemaligen Flugfeld das Kollektiv raumlabor die Floating University Berlin, die vor Ort zu klimaresilienten Bautechniken forscht. Auch sie profitierten von der letzten großen Lücke im aufgeheizten Berliner Klima von Bodenverwertung und Gentrifizierung...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 12/2023. Der Volltext ist ab Seite 18 zu finden.


 

Banner 12/2023

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter Anmeldung

Wir informieren Sie regelmäßig über Neuigkeiten zu Architektur- und Bauthemen, spannende Projekte sowie aktuelle Veranstaltungen in unserem Newsletter.

Als kleines Dankeschön für Ihre Newsletter-Anmeldung erhalten Sie kostenlos ein architektur.aktuell Special, das Sie nach Bestätigung der Anmeldung als PDF-Dokument herunterladen können.