Composing the future – EXPO 2025
Vor genau 150 Jahren wurde die Weltausstellung in Wien und damit erstmals im deutschsprachigen Raum abgehalten. Die österreichische Hauptstadt positionierte sich damals mit der Rotunde, dem in dieser Zeit größten Kuppelbau der Welt, und weiteren 194 Pavillons als Weltstadt. Nach mehr als 60 weiteren Weltausstellungen lädt nun die künstlich angelegte Yumeshima Island, 10 Kilometer vom Stadtzentrum Osakas entfernt, von 13. April bis 13. Oktober 2025 zur nächsten EXPO ein. Hier sollen innovative Ideen und Visionen zum Thema „Designing Future Society for Our Lives“ präsentiert werden.
Auch Österreich wird wieder unter den teilnehmenden Ländern sein und stellte am 30. Mai das Siegerprojekt „Composing the future“ vor. „Österreich wird sich mit einem spektakulären Pavillon präsentieren, der bereits durch seine außerordentliche Architektur für Aufmerksamkeit sorgen wird“, liest man im Pressetext. Das von BWM entworfene Gebäude lädt die BesucherInnen ein, unter einem roten Band mit tanzenden Noten in den eher unspektakulären, dafür aber in puncto Nachhaltigkeit löblichen, angemieteten Re-Use-Systembau einzutreten. Im Werbevideo wirkt das gesamte Konzept dann doch eher wie eine Wiederholung touristischer Klischees. Das Video demonstriert eine bunte Mischung aus Stockfotos von Natur und Stadt, ErfinderInnen, Robotern, Solarzellen, Skipisten und natürlich dem Stephansdom, hinterlegt mit einem peppigen Technosound, der mit Geigengefiedel ergänzt wurde, damit den BesucherInnen Mozart ja schön im Hinterkopf bleibt. Nun sind Architektur und Ästhetik oft auch Geschmackssache. Während die einen die außerordentliche Architektur, von der im Pressetext die Rede ist, nachvollziehen können, teilen die anderen vielleicht den Instagram-Kommentar von lorenzateliers: „At this point we want to criticize the insufficient competence of the jury, which would have been necessary for a technically correct evaluation of feasibility and sustainability.“
