© Hermann Collischonn, Sammlung der ernst-may-gesellschaft e.V., Frankfurt am Main

„Meine Mitarbeiter und ich, wir lebten wie in einer großen Familie zusammen. Da gab es keinerlei Differenzen, wir sahen uns alle als gemeinsame Kämpfer in einem großen Streit für eine zeitgemäße Kultur an.“ Mit diesen Worten erinnerte sich Ernst May in einem Interview an seine Arbeit an wohl einem der innovativsten Großprojekte des neuen Bauens: das Neue Frankfurt.


In der Zwischenkriegszeit herrschte in Frankfurt am Main der politische Wille, die damals akute Wohnungsnot mithilfe von bezahlbarem Wohnungsbau, neuen Techniken und visionärer Architektur zu lindern. Um dieses Ziel zu erreichen, ernannte Ludwig Landmann, damaliger Oberbürgermeister der Stadt, den Architekten Ernst May im Jahr 1925 zum Stadtbaurat. May stellte ein junges Team aus Design- und Architekturschaffenden zusammen und setzte in enger Zusammenarbeit mit diesen innerhalb von fünf Jahren neue Bau- und Wohnvisionen in die Realität um. Grundrisse wurden typisiert und in Serie hergestellt und innovative Ideen entwickelt, wie das moderne Leben in einer Großstadt aussehen könnte.

So erleichterte beispielsweise die Frankfurter Küche, die von der Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky entworfen wurde, durch eine detaillierte Planung unter Berücksichtigung der „Griff- und Schrittersparnis“ den Alltag der Hausfrauen. Die Wohngrundrisse ließen sich flexibel an verschiedenste Familien-Modelle anpassen, während standardisierte Innenraumausstattungen die Räume durch leichtes Verschieben und Auf- oder Zuklappen adaptierbar machten. So wurde abends mit wenigen Handgriffen aus dem Wohnraum ein Schlafzimmer. Besonders wichtig waren auch die Außenräume, die jeweils mit den verschiedenen Wohnräumen mitgedacht wurden, ebenso diverse Gemeinschaftsflächen. Von 1925 bis 1930 sind nach diesen Ideen und Visionen...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 12/2023. Der Volltext ist ab Seite 26 zu finden.


 

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